Washington. Die Verlegung des US-Flugzeugträgers in die Gewässer vor Korea sollte militärische Stärke demonstrieren. Es kam aber zunächst anders.

  • Die Verlegung des US-Flugzeugträgers in die Gewässer vor Korea sollte militärische Stärke demonstrieren
  • Es kam aber zunächst anders

Verwirrung um die „USS Carl Vinson“: Vor zehn Tagen noch hatte das US-Pazifikkommando mitgeteilt, der Flugzeugträger sei angewiesen worden, von Singapur aus in koreanische Gewässer aufzubrechen – Hintergrund waren die wachsenden Spannungen im Nordkorea-Konflikt. Nur ist die „USS Carl Vinson“ dort bis heute gar nicht aufgetaucht – die Ankunft in den Gewässern vor der koreanischen Halbinsel ist laut US-Medien nun erst in der kommenden Woche geplant.

Ein Sprecher des US-Pazifikkommandos erklärte am Dienstag (Ortszeit) auf Anfrage, die „USS Carl Vinson“ sei mit ihren Begleitschiffen am 8. April von Singapur aus zunächst nach Australien aufgebrochen. Die Schiffe hätten vor der Nordwestküste Australiens an einer Trainingsmission mit der australischen Marine teilgenommen. Der Flugzeugträger und seine Begleitschiffe seien nun auf ihrem Weg Richtung Norden in den Westpazifik.

Trump drohte Nordkorea mit Alleingang

Am 8. April allerdings war in einer Mitteilung der amerikanischen Pazifik-Flotte noch die Rede davon gewesen, dass die Schiffe angewiesen worden seien, von Singapur in koreanische Gewässer aufzubrechen – anstatt nach Australien zu fahren. Südkoreanischen Medienberichten zufolge hätte der Marineverband um die „USS Carl Vinson“ voraussichtlich am Osterwochenende in Gewässern nahe der Halbinsel eintreffen sollen.

US-Präsident Donald Trump hatte dem TV-Sender Fox mit Blick auf Nordkorea gesagt: „Wir schicken eine Armada, sehr schlagkräftig.“ Trump hatte im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm mehrfach mit einem Alleingang gedroht. Die Verlegung der „USS Carl Vinson“ war als Demonstration militärischer Stärke gewertet worden.

Offenbar Kommunikationsfehler bei der Navy

Wann der Verband nun wirklich an seinem Ziel ankommen soll, wollten ein Pentagon-Sprecher sowie der Sprecher des Pazifikkommandos nicht sagen. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf Kreise, die Ankunft sei für nächste Woche geplant. CNN meldete, der Flugzeugträger werde die koranische Halbinsel Ende April erreichen.

Nordkorea feiert den „Tag der Sonne“

Nordkorea hat den 105. Geburtstag seines verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung mit einer großen Militärparade begangen. Kim Il Sung ist der Großvater des derzeitigen Staatsoberhaupts Kim Jong Un. Er schaute sich die Parade von einem Podium aus an.
Nordkorea hat den 105. Geburtstag seines verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung mit einer großen Militärparade begangen. Kim Il Sung ist der Großvater des derzeitigen Staatsoberhaupts Kim Jong Un. Er schaute sich die Parade von einem Podium aus an. © dpa | Wong Maye-E
Es ist der höchste Feiertag des Landes. Zum „Tag der Sonne“ marschierten Tausende Soldaten durch die Hauptstadt Pjöngjang.
Es ist der höchste Feiertag des Landes. Zum „Tag der Sonne“ marschierten Tausende Soldaten durch die Hauptstadt Pjöngjang. © dpa | Wong Maye-E
Vor 23 Jahren starb der Staatsgründer Kim Il Sung. Die Nordkoreaner verehren ihn noch heute.
Vor 23 Jahren starb der Staatsgründer Kim Il Sung. Die Nordkoreaner verehren ihn noch heute. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Überlebensgroße Figuren von Kim Il Sung (l.) und seinem Sohn Kim Jong Il (r.) stehen in der Hauptstadt.
Überlebensgroße Figuren von Kim Il Sung (l.) und seinem Sohn Kim Jong Il (r.) stehen in der Hauptstadt. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Soldaten ziehen durch die Straßen.
Soldaten ziehen durch die Straßen. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Nordkorea demonstriert militärische Stärke.
Nordkorea demonstriert militärische Stärke. © dpa | Wong Maye-E
Im Gleichschritt marsch!
Im Gleichschritt marsch! © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Die Soldaten salutieren vor ihrem Staatsoberhaupt.
Die Soldaten salutieren vor ihrem Staatsoberhaupt. © dpa | Wong Maye-E
Erstmals wurden bei der Parade öffentlich U-Boot-Raketen gezeigt.
Erstmals wurden bei der Parade öffentlich U-Boot-Raketen gezeigt. © dpa | Wong Maye-E
Die Raketen vom Typ Pukuksong haben eine Reichweite von Tausend Kilometer.
Die Raketen vom Typ Pukuksong haben eine Reichweite von Tausend Kilometer. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Nicht nur Panzer ...
Nicht nur Panzer ... © dpa | Wong Maye-E
... auch ein neues Modell einer ballistischen Interkontinentalrakete rollten durch die Stadt.
... auch ein neues Modell einer ballistischen Interkontinentalrakete rollten durch die Stadt. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Die Feierlichkeiten wurden im nordkoreanischen Fernsehen gezeigt.
Die Feierlichkeiten wurden im nordkoreanischen Fernsehen gezeigt. © REUTERS | KRT
Am Rand der Parade feierten Nordkoreaner ihr Militär.
Am Rand der Parade feierten Nordkoreaner ihr Militär. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Teilnehmer der Parade in den Farben der nordkoreanischen Flagge.
Teilnehmer der Parade in den Farben der nordkoreanischen Flagge. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
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CNN sprach von „Kommunikationsfehlern“ in der US-Regierung. Die „New York Times“ berichtete, die Navy habe vor einer Woche vorschnell die Verlegung des Flugzeugträgers in koreanische Gewässer gemeldet. Außerdem habe US-Verteidigungsminister James Mattis eine fehlerhafte Erklärung dazu abgegeben.

„USS Carl Vinson“ am Wochenende weit vom Ziel entfernt

Die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA hatten sich in den vergangenen Tagen noch einmal verschärft. Am vergangenen Samstag hatte sich die „USS Carl Vinson“ in der Sundastraße befunden, der Meerenge zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java – das zeigt ein Foto, das die Navy veröffentlicht hatte. Der Ort ist rund 5400 Kilometer von der koreanischen Halbinsel entfernt.