Seoul. US-Vize Pence hat bei seinem Besuch in Südkorea die entmilitarisierte Zone besucht. Dabei richtete er warnende Worte an Nordkorea.

US-Vizepräsident Mike Pence hat Nordkorea im Streit um dessen Raketen- und Atomprogramm gewarnt, „die Politik der strategischen Geduld“ mit dem kommunistischen Regime sei beendet. Das teilte am Montag das Weiße Haus in Washington mit, nachdem Machthaber Kim Jong Un die USA am Sonntag mit einem neuen Raketentest herausgefordert hatte. Pence ließ allerdings offen, was genau die USA gegen den Atomkurs Pjöngjangs unternehmen wollen. Bei einem Besuch der entmilitarisierten Zone nahe der innerkoreanischen Grenze bezeichnete er die Allianz seines Landes mit Südkorea als „unangreifbar“.

US-Präsident Trump hatte schon zuvor betont, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen und die USA notfalls auch im Alleingang gegen Nordkorea vorgehen würden. Ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich zitiert werden wollte, hatte dazu in Washington ausgeführt, die USA hätten bereits mehrere militärische Möglichkeiten geprüft.

Raketentest einen Tag nach Jubiläumsfeier

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Abschuss ballistischer Raketen. Der Test erfolgte nur einen Tag nach den Feiern zum 105. Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung, zu dem am Samstag eine große Militärparade mit tausenden Soldaten, Raketen, Panzern und anderen Militärfahrzeugen durch die Hauptstadt Pjöngjang gezogen war.

Nordkorea feiert den „Tag der Sonne“

Nordkorea hat den 105. Geburtstag seines verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung mit einer großen Militärparade begangen. Kim Il Sung ist der Großvater des derzeitigen Staatsoberhaupts Kim Jong Un. Er schaute sich die Parade von einem Podium aus an.
Nordkorea hat den 105. Geburtstag seines verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung mit einer großen Militärparade begangen. Kim Il Sung ist der Großvater des derzeitigen Staatsoberhaupts Kim Jong Un. Er schaute sich die Parade von einem Podium aus an. © dpa | Wong Maye-E
Es ist der höchste Feiertag des Landes. Zum „Tag der Sonne“ marschierten Tausende Soldaten durch die Hauptstadt Pjöngjang.
Es ist der höchste Feiertag des Landes. Zum „Tag der Sonne“ marschierten Tausende Soldaten durch die Hauptstadt Pjöngjang. © dpa | Wong Maye-E
Vor 23 Jahren starb der Staatsgründer Kim Il Sung. Die Nordkoreaner verehren ihn noch heute.
Vor 23 Jahren starb der Staatsgründer Kim Il Sung. Die Nordkoreaner verehren ihn noch heute. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Überlebensgroße Figuren von Kim Il Sung (l.) und seinem Sohn Kim Jong Il (r.) stehen in der Hauptstadt.
Überlebensgroße Figuren von Kim Il Sung (l.) und seinem Sohn Kim Jong Il (r.) stehen in der Hauptstadt. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Soldaten ziehen durch die Straßen.
Soldaten ziehen durch die Straßen. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Nordkorea demonstriert militärische Stärke.
Nordkorea demonstriert militärische Stärke. © dpa | Wong Maye-E
Im Gleichschritt marsch!
Im Gleichschritt marsch! © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Die Soldaten salutieren vor ihrem Staatsoberhaupt.
Die Soldaten salutieren vor ihrem Staatsoberhaupt. © dpa | Wong Maye-E
Erstmals wurden bei der Parade öffentlich U-Boot-Raketen gezeigt.
Erstmals wurden bei der Parade öffentlich U-Boot-Raketen gezeigt. © dpa | Wong Maye-E
Die Raketen vom Typ Pukuksong haben eine Reichweite von Tausend Kilometer.
Die Raketen vom Typ Pukuksong haben eine Reichweite von Tausend Kilometer. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Nicht nur Panzer ...
Nicht nur Panzer ... © dpa | Wong Maye-E
... auch ein neues Modell einer ballistischen Interkontinentalrakete rollten durch die Stadt.
... auch ein neues Modell einer ballistischen Interkontinentalrakete rollten durch die Stadt. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Die Feierlichkeiten wurden im nordkoreanischen Fernsehen gezeigt.
Die Feierlichkeiten wurden im nordkoreanischen Fernsehen gezeigt. © REUTERS | KRT
Am Rand der Parade feierten Nordkoreaner ihr Militär.
Am Rand der Parade feierten Nordkoreaner ihr Militär. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Teilnehmer der Parade in den Farben der nordkoreanischen Flagge.
Teilnehmer der Parade in den Farben der nordkoreanischen Flagge. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
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Als Demonstration militärischer Stärke hatte Trump einen Flottenverband mit dem US-Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ entsandt. Er sollte an diesem Wochenende nahe der koreanischen Halbinsel in Position gehen.

US-Vizepräsident Mike Pence (l.) besuchte die demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Nord- und Südkorea.
US-Vizepräsident Mike Pence (l.) besuchte die demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen Nord- und Südkorea. © dpa | Lee Jin-Man

Pence sagte, er verbinde mit der entmilitarisierten Zone auch eine persönliche Geschichte. Sein Vater, Edward Pence, habe mit den südkoreanischen Truppen im Koreakrieg (1950-53) gekämpft. Pence besuchte unter anderem das sogenannte Friedensdorf Panmunjeom sowie den ehemaligen UN-Militärstützpunkt Camp Bonifas, der sich nur rund 2400 Meter südlich der entmilitarisierten Zone der beiden verfeindeten Länder befindet.

Raketentest am Sonntag gescheitert

Später am Montag wollte Pence den kommissarischen Präsidenten Südkoreas, Hwang Kyo-ahn, treffen. Dabei dürfte die von Nordkorea ausgehende wachsende nukleare Bedrohung im Mittelpunkt stehen. Am Sonntag hatte das nordkoreanische Militär einen Flugkörper von der Ostküste nahe der Hafenstadt Sinpo abgeschossen. Nach Angaben des südkoreanischen und des amerikanischen Militärs scheiterte der Raketentest allerdings.

Der US-Vizepräsident will vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm die Solidarität der USA mit dem südkoreanischen Verbündeten bekunden. Weitere Stationen seiner offiziellen Reise in die Asien-Pazifik-Region werden vom Dienstag an Japan, Indonesien und Australien sein. (dpa)