Stockholm. Der Anschlag in Stockholm erschütterte Schweden. Heute soll der Opfer gedacht werden. Aber auch die politischen Diskussionen beginnen.

  • Schweden diskutiert drei Tage nach dem Anschlag über die Durchsetzung von Ausweisungen
  • Schwedens Regierungschef mahnt eine konsequentere Abschiebepraxis an
  • Dem mutmaßlichen Attentäter war 2016 das Aufenthaltsrecht in dem Land verwehrt worden

Drei Tage nach dem Lkw-Anschlag in Stockholm beginnt in Schweden die Diskussion um die Durchsetzung von Abschiebungen. Dem mutmaßlichen Attentäter war 2016 das Aufenthaltsrecht in dem Land verwehrt worden. Statt Schweden zu verlassen, war der 39-jährige Usbeke untergetaucht.

Lkw fährt in Stockholm in Menschenmenge

Anschlag in Stockholm: Am 7. April raste in der schwedischen Hauptstadt ein Lastwagen in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus.
Anschlag in Stockholm: Am 7. April raste in der schwedischen Hauptstadt ein Lastwagen in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Kurz vor 15 Uhr fuhr der Lkw an der Kreuzung der beiden Einkaufsstraßen Drottninggatan und Kungsgatan zunächst in eine Menschenmenge.
Kurz vor 15 Uhr fuhr der Lkw an der Kreuzung der beiden Einkaufsstraßen Drottninggatan und Kungsgatan zunächst in eine Menschenmenge. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Anschließend setzte er seine Fahrt fort und krachte in das Kaufhaus Åhléns.
Anschließend setzte er seine Fahrt fort und krachte in das Kaufhaus Åhléns. © dpa | Anders Wiklund
Auf der Stockholmer Königinstraße brach ein Brand...
Auf der Stockholmer Königinstraße brach ein Brand... © REUTERS | TT NEWS AGENCY
und völliges Chaos aus.
und völliges Chaos aus. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Schon kurz nach dem Anschlag sprachen offizielle Stellen von Terror: „Schweden ist angegriffen worden. Alles deutet auf eine Terrortat hin“, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven im schwedischen Fernsehen.
Schon kurz nach dem Anschlag sprachen offizielle Stellen von Terror: „Schweden ist angegriffen worden. Alles deutet auf eine Terrortat hin“, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven im schwedischen Fernsehen. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte. Der Fahrer des Lkw konnte flüchten, nachdem das Fahrzeug in dem Kaufhaus zum Stehen gekommen war. Polizisten mit Gasmasken ...
Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelte. Der Fahrer des Lkw konnte flüchten, nachdem das Fahrzeug in dem Kaufhaus zum Stehen gekommen war. Polizisten mit Gasmasken ... © REUTERS | TT NEWS AGENCY
... und schweren Waffen sicherten die Stockholmer Innenstadt ab und fahndeten nach dem Täter.
... und schweren Waffen sicherten die Stockholmer Innenstadt ab und fahndeten nach dem Täter. © REUTERS | STAFF
Beamte fuhren mit einem Polizeiwagen durch die Stadt und riefen „Warnung vor einer Terrortat“. Augenzeugen berichteten von Menschen, die in Decken eingehüllt wurden.
Beamte fuhren mit einem Polizeiwagen durch die Stadt und riefen „Warnung vor einer Terrortat“. Augenzeugen berichteten von Menschen, die in Decken eingehüllt wurden. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Die Polizei warnte die Bevölkerung davor, die Innenstadt zu betreten.
Die Polizei warnte die Bevölkerung davor, die Innenstadt zu betreten. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Der Verkehr von Zügen und U-Bahnen wurde stillgelegt, der Hauptbahnhof geräumt.
Der Verkehr von Zügen und U-Bahnen wurde stillgelegt, der Hauptbahnhof geräumt. © REUTERS | STAFF
Die Innenstadt von Stockholm um das Kaufhaus Ahlens City: Der Anschlag ereignete sich in der weitgehend autofreien Einkaufsstraße Drottninggatan im Zentrum Stockholms.
Die Innenstadt von Stockholm um das Kaufhaus Ahlens City: Der Anschlag ereignete sich in der weitgehend autofreien Einkaufsstraße Drottninggatan im Zentrum Stockholms. © dpa | Google
Auch das Parlamentsgebäude in Stockholm wurde abgesperrt. Am Abend wurde ein Verdächtiger festgenommen, ein 39-jähriger Mann aus Usbekistan. Er ist nach eigenen Angaben ein Sympathisant der Terrormiliz „Islamischer Staat“.
Auch das Parlamentsgebäude in Stockholm wurde abgesperrt. Am Abend wurde ein Verdächtiger festgenommen, ein 39-jähriger Mann aus Usbekistan. Er ist nach eigenen Angaben ein Sympathisant der Terrormiliz „Islamischer Staat“. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
In der Nacht schleppte die Polizei den Lastwagen einer Brauerei ab, den der Täter für den Anschlag gekapert hatte.
In der Nacht schleppte die Polizei den Lastwagen einer Brauerei ab, den der Täter für den Anschlag gekapert hatte. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Die Fahrerkabine war ausgebrannt.
Die Fahrerkabine war ausgebrannt. © dpa | Markus Schreiber
Die Spuren des Anschlags in der Nacht zu Samstag.
Die Spuren des Anschlags in der Nacht zu Samstag. © dpa | Markus Schreiber
Am Morgen nach dem Anschlag zeigten viele Menschen in Stockholm öffentlich ihre Trauer und Anteilnahme.
Am Morgen nach dem Anschlag zeigten viele Menschen in Stockholm öffentlich ihre Trauer und Anteilnahme. © REUTERS | TT NEWS AGENCY
Die Flaggen hingen am Samstag auf Halbmast.
Die Flaggen hingen am Samstag auf Halbmast. © dpa | Antti Aimo-Koivisto
Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel kamen zum Ort des Anschlags, um Rosen abzulegen.
Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel kamen zum Ort des Anschlags, um Rosen abzulegen. © dpa | Boe Torstein
Bundeskanzlerin Angela Merkel legte beim Landesparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommern eine Schweigeminute für die Opfer ein.
Bundeskanzlerin Angela Merkel legte beim Landesparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommern eine Schweigeminute für die Opfer ein. © dpa | Jens Büttner
In Schweden riss die öffentliche Anteilnahme auch am zweiten Tag nach dem Anschlag nicht ab.
In Schweden riss die öffentliche Anteilnahme auch am zweiten Tag nach dem Anschlag nicht ab. © dpa | Kenta Jönsson
Der Platz in der Nähe des Einkaufszentrums „Åhléns City“ am Sonntag.
Der Platz in der Nähe des Einkaufszentrums „Åhléns City“ am Sonntag. © dpa | Jessica Gow
Schon am Sonntag besuchten wieder viele Menschen die gerade wiedereröffnete Fußgängerzone Drottninggatan vor dem Einkaufszentrum „Åhléns City“.
Schon am Sonntag besuchten wieder viele Menschen die gerade wiedereröffnete Fußgängerzone Drottninggatan vor dem Einkaufszentrum „Åhléns City“. © dpa | Markus Schreiber
Dort hinterließen einige von ihnen Botschaften der Solidarität.
Dort hinterließen einige von ihnen Botschaften der Solidarität. © Getty Images | Michael Campanella
Andere bekundeten mit Blumen auf einem Polizeifahrzeug ihre Anteilnahme.
Andere bekundeten mit Blumen auf einem Polizeifahrzeug ihre Anteilnahme. © dpa | Linnea Rheborg
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„Wenn die Angaben, die wir über die Person bekommen haben, stimmen, dann müssen wir verlangen, dass jemand dafür die Verantwortung übernimmt. Vor allem von der Regierung“, sagte der Chef der Rechtspopulisten, Jimmie Åkesson, am späten Sonntagabend im schwedischen Fernsehen.

12.000 Menschen nach abgelehnten Anträgen nicht auffindbar

Zuvor hatte Schwedens Regierungschef eine konsequentere Abschiebepraxis angemahnt. Nach Angaben der schwedischen Grenzpolizei sind rund 12.000 Menschen nach abgelehnten Anträgen in Schweden nicht auffindbar.

Auch die Bundesregierung will Ausländer ohne Bleiberecht konsequenter abschieben und Gefährder besser kontrollieren.

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Bei dem mutmaßlichen Terroranschlag in einer Einkaufsstraße in Stockholm waren am Freitag vier Menschen getötet und 15 verletzt worden. (dpa)