Chicago. US-Präsident Obama rührte mit seiner letzten Rede seine Zuhörer. Auch viele Stars dankten ihrem Präsidenten in emotionalen Tweets.
Unterschiedlicher könnten Donald Trump und Barack Obama kaum sein – das zeigt sich auch in den sozialen Medien. Während der designierte Präsident Trump sich mit diversen US-Stars zankt und keine A-Promis für seine Antrittsfeier findet, erntet Noch-Präsident Obama nach seiner Abschiedsrede in Chicago Anerkennung und Bewunderung. Kalt ließ seine Rede jedenfalls niemanden – außer vielleicht Donald Trump, der sich anders als sonst auf Twitter in Schweigen hüllte.
Miley Cyrus dankte Obama auf Twitter über ihre Happy Hippie Foundation. „Danke, @POTUS für Ihre Führung und Ihren Dienst an der Welt. Wir werden Ihren Kampf für Gleichheit für alle fortsetzen.“
Emotionale Danksagung von Prominenten
Talkshow-Legende Larry King bezeichnete Obamas Rede als inspirierend. „Sie haben Ihrer Nation gut gedient, Mr President. Danke @Potus“, twitterte der 83-Jährige.
Rapper und Musikproduzent Sean Diddy Combs schrieb „Gott segne @BarackObama“ über ein Bild, das zeigt, wie er den Präsidenten offensichtlich für den Musiksender MTV interviewt. HipHop-Kollegin Ciara twitterte ebenfalls ein Foto von sich mit Obama und bedankte sich. Ausführlicher dankte sie der First Lady. „Ich habe es immer genossen, ein Teil Ihrer Mission zu sein, die Welt zu verbessern“, twitterte die Sängerin.
Obamas Abschiedsrede in Chicago
Schauspielerin und Tierschützerin Pamela Anderson fehlten offensichtlich die Worte – sie beschränkte sich auf den Retweet des Tweets, den Obama kurz zuvor veröffentlicht hatte: „Danke für alles. Meine letzte Aufforderung ist die gleiche, wie meine erste: Ich bitte Sie daran zu glauben - nicht an meine Fähigkeit einen Wandel herbeizuführen, sondern an Ihre.“
Trumps Einführung soll kein Zirkus werden
Währenddessen hat sich der Zeremonienmeister der Trump´schen Amtseinführung, Tom Barrack, geäußert. Trump wolle sich – anders als Obama – nicht mit Stars und Sternchen umgeben, was einer Zirkusveranstaltung gleichkäme. Stattdessen werde Trumps Einführung geprägt sein von einer „sanften Sinnlichkeit“ und „poetischer Kadenz“.
Trumps Botschaft werde sein: „Lassen Sie mich bitte wieder zurück an die Arbeit gehen.“ Was Barrack nicht erwähnte, jedoch längst bekannt ist: Trumps Team hat große Mühe damit, Künstler zu finden, die auf der Zeremonie auftreten wollen. Viele Größen der Branche knüpften an ihren Auftritt Bedingungen wie jene, dass Trump seine Steuererklärung veröffentlichen solle (Moby), oder dass man als Song „Strange Fruit“ singen wolle (Rebecca Ferguson) – ein Song über Lynchmorde an Schwarzen in den Südstaaten, den Billy Holiday bekannt gemacht hatte.
Prominente verteidigen Meryl Streep
Ebenfalls bekannt: Trump liebt das große Spektakel, eine Zirkusveranstaltung wäre demnach genau nach seinem Geschmack gewesen. Viele Stars hat er jedoch bereits vor seinem Amtsantritt gegen sich aufgebracht. Erst am Wochenende hatten sich Prominente wie George Clooney, Seth Meyers oder Stephen Colbert hinter die Schauspielerin Meryl Streep gestellt, die Trump in ihrer Golden-Globes-Rede kritisierte.
Derweil veröffentlichte die Quinnipiac University in Connecticut eine Umfrage, derzufolge 51 Prozent der Amerikaner nicht zufrieden sind mit dem Verhalten des künftigen Präsidenten Trump. Obama erhielt in der Umfrage 55 Prozent Zustimmung, die beste Zustimmungsrate für Obama seit sieben Jahren in einer Quinnipiac-Umfrage.
Vor allem junge Wähler (Altersgruppe 18-34) stören sich zudem an Trumps Twitter-Verhalten. 71 Prozent von ihnen finden, Trump sollte seinen Account löschen. Und quer durch Alter, Geschlecht, Hauptfarbe und politischer Orientierung sagen 64 Prozent der Befragten, Trump sollte sich von dem Kurznachrichtendienst abmelden.
(dpa/aba)