Berlin. Frank-Walter Steinmeier ist über Parteigrenzen hinweg angesehen. Die Stimmen zur Wahl als Präsidentschafts-Kandidat drücken dies aus.

Mit Frank-Walter Steinmeier dürfte im kommenden Jahr einer der im In- und Ausland angesehensten Politiker Bundespräsident werden. Der SPD-Politiker gilt als guter Diplomat, der aber auch unangenehme Wahrheiten ausspricht. In den Stimmen zu seiner Wahl zum Präsidentschafts-Kandidaten spiegelt sich Anerkennung und Lob wieder.

Angela Merkel (CDU): Die Bundeskanzlerin sieht die Wahl von Frank-Walter Steinmeier als „Zeichen der Stabilität“ in Zeiten weltweiter Unruhe.

„Steinmeier ist ein Mann der politischen Mitte, geachtet in der Wirtschaft und Gesellschaft im In- und Ausland und deshalb für das Amt des Bundespräsidenten ausgezeichnet geeignet.“, sagte Merkel am Montag in Berlin. Die Bundeskanzlerin hatte Steinmeier die Botschaft zur Wahl persönlich mitgeteilt.

Merkel: Steinmeier ist ein Mann der politischen Mitte

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    SPD-Chef lobt gemeinsamen Kandidaten

    Sigmar Gabriel (SPD): Der SPD-Chef hatte Steinmeier in den vergangenen Wochen Steinmeier als Kandidaten genannt – entgegen erster Absprachen mit der Union. Nach der Einigung auf den Niedersachsen für das Präsidialamt äußerte sich Gabriel bei Twitter.

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    „Es ist gut, dass Koalitionsparteien sich auf [einen] von [den] BürgerInnen gewünschten Kandidaten für Amt [des] Bundespräsidenten verständigen“, hieß es dort.

    Gabriel begrüßt Verständigung auf Steinmeier

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      Seehofer wollte selbst nicht kandidieren

      Horst Seehofer (CSU): Bei einer Pressekonferenz am frühen Montagnachmittag äußerte auch CSU-Chef Horst Seehofer Lob für Steinmeier. Der Bundespräsidenten-Kandidat biete Gewähr dafür, dass das Amt mit Würde fortgesetzt werden könne, so der bayerische Ministerpräsident. Steinmeier „ist für dieses Amt gut geeignet. Das gilt sowohl für die fachliche wie auch für die persönliche Seite“, sagte Seehofer.

      Wie Seehofer sagte, habe ihn ein CSU-Vorstandsmitglied selbst ins Gespräch für das höchste Staatsamt gebracht. „Das habe ich zurückgewiesen“, so Seehofer. Mit dem Ansehen des Amtes und Spekulationen darüber spiele man nicht.

      Seehofer: Steinmeier ist ein guter Kandidat

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        Andreas Scheuer (CSU): Der CSU-Generalsekretär sagte über Steinmeier, dieser sei „ein guter Kandidat in diesen außenpolitisch so herausfordernden Zeiten“.

        Opposition zeigt sich kritisch

        Die Grünen Auch die Grünen lobten die Entscheidung von Union und SPD. Steinmeier sei ein respektabler Kandidat für das Amt, weltoffen und verbindend, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesvorsitzenden Simone Peter und Cem Özdemir sowie der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt.

        Sahra Wagenknecht (Die Linke): Für die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, ist die Nominierung Steinmeiers kein Gewinn für eine sozialere Politik. Er stehe nicht für eine Wende hin zu einer friedlichen Außenpolitik, erklärte Wagenknecht. Die Linke plant, einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl aufzustellen.

        Dietmar Bartsch (Die Linke): Der Linksfraktionschef im Bundestag, Dietmar Bartsch, hatte sich Montagmorgen noch nicht zu Frank-Walter Steinmeier geäußert, sondern die Suche nach einem Nachfolger von Joachim Gauck fokussiert. „Wir sind nicht bei „Deutschland sucht den Superstar“, so Bartsch.

        Lindner spricht von „Einheitssoße“

        Christian Lindner (FDP): Der Chef der Freien Demokraten, Christian Lindner, meldete sich am Montag in einem Twitter-Video zu Wort. Auch er äußerte Lob für Steinmeier. „Frank-Walter Steinmeier ist eine sehr respektable Persönlichkeit“, sagte Lindner. „Wir werden jetzt genau zusehen“, was er mit seiner Kandidatur vor habe, ergänzte Lindner mit Blick darauf, wie die FDP in der Bundesversammlung abstimmen werde.

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        Über den Prozess der Kandidatenfindung äußerte sich Lindner aber sehr kritisch. So sei „Konsenssoße ausgegossen und ein gemeinsamer Kandidat präsentiert“ worden. Der Liberale hatte sich mehr Wettbewerb um das Präsidentenamt gewünscht.

        Margot Käßmann: Die Theologin Käßmann findet die Einigung auf Frank-Walter Steinmeier „wunderbar“. „Der Mann ist Protestant, aber ich glaube, dass er über Grenzen hinweg denken kann“, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und derzeitige Botschafterin für das 500. Reformationsjubiläum 2017 der „Heilbronner Stimme“. (mit dpa, rtr, epd)