Berlin. In Berlin läuft eine Großrazzia im schwerkriminellen Milieu. Hunderte Beamte sind im Einsatz. Es geht um Waffen- und Drogenhandel.

  • In Berlin läuft seit den frühen Morgenstunden eine Großrazzia gegen das organisierte Verbrechen
  • Mehrere Hundert Beamte sind im Einsatz, darunter Spezialkräfte der Bundespolizei und der Landespolizei
  • Durchsucht werden Gebäude und Objekte in Berlin und Brandenburg
  • Auslöser für den Einsatz ist laut Polizei eine Auseinandersetzung zwischen arabisch- und tschetschenisch-stämmigen Personen
  • Auch die Enchrochat-Ermittlungen spielen eine Rolle

Seit 6 Uhr läuft eine Großrazzia der Berliner Polizei im schwerkriminellen Milieu. Gemeinsam mit der Steuerfahndung und dem Bundeskriminalamt durchsuchen mehrere Hundert Einsatzkräfte Objekte in Berlin und Brandenburg.

Hintergrund für die Aktion sei eine Auseinandersetzung zwischen arabisch- und tschetschenischstämmigen Personen im November 2020, Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft zu Waffen- und Drogenhandel sowie Ermittlungen des Finanzamtes, teilte die Polizei Berlin auf Twitter mit.

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Bei den Tatverdächtigen in Berlin soll es sich nach Informationen aus Sicherheitskreisen um Nasser und Rabih R. handeln. Durchsucht wurde unter anderem an einem Haus im Berliner Stadtteil Neukölln. Es gilt als Stammsitz der Familie R.

Ein Polizist geht bei einer Razzia mit einem Bolzenschneider in ein Haus. Mit einer Großrazzia ist die Polizei am Donnerstag gegen Clankriminalität in Berlin und Umgebung vorgegangen.
Ein Polizist geht bei einer Razzia mit einem Bolzenschneider in ein Haus. Mit einer Großrazzia ist die Polizei am Donnerstag gegen Clankriminalität in Berlin und Umgebung vorgegangen. © dpa | Christophe Gateau

Großrazzia in Berlin: Spezialeinheiten im Einsatz

Im Einsatz waren nach Informationen der "Berliner Morgenpost" Spezialeinheiten der Bundespolizei und der Landespolizei. Auch Fahnder des BKA sind beteiligt. Es geht demnach um den Verdacht des Drogenhandels.

Die Ermittlungen sollen im Zusammenhang mit der Enrochat-Ermittlung stehen. Das von Kriminellen genutzte Netzwerk war im vergangenen Jahr von niederländischen und französischen Fahndern geknackt worden.

Auch die Berliner Ermittler sitzen nach Informationen der "Berliner Morgenpost" auf einem riesigen Datenschatz. Die Ermittler gehen demnach von mindestens einer dreistelligen Zahl an Ermittlungsverfahren aus, die sich daraus für die Hauptstadt noch ergeben werden.

Großrazzia: Polizeigewerkschaft begrüßte Einsatz

Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, teilte dazu mit: „Wir begrüßen die aktuell laufenden Maßnahmen, weil der Rechtsstaat behördenübergreifend zeigen muss, dass er präsent ist und sich Organisierte Kriminalität nicht lohnt. Tschetschenische Gruppierungen haben sich in den letzten Jahren zunehmend in den Vordergrund gespielt, weil sie auch ein Stück vom Kuchen haben wollen."

So sei eine extreme Konkurrenzsituation um kriminelle Geschäftsfelder entstanden, bei der die Beteiligten auch vor schwersten Gewalttaten und Waffeneinsatz nicht zurückschrecken.

Dieser Artikel ist zuerst auf www.morgenpost.de erschienen.