Berlin. Bisher hatte das Wetter fast nur deutsche Namen. Doch mit Willy und Hermine ist erst einmal Schluss. Das soll Vielfalt sichtbarer machen.

Für den Schnee in Deutschland sorgt aktuell das Tief Ahmet. Auch andere Namen mit Migrationshintergrund, wie Goran oder Chana, werden Anfang des Jahres 2021 häufig auf der Wetterkarte stehen.

Dahinter steckt die Kampagne „Wetterberichtigung“ des Netzwerks Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM). Sie wollen mit ihrer Aktion die Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar machen. Bisher hatte das Wetter fast nur typisch deutsche Namen.

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Mit migrantischen Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete soll die Vielfalt in der Bevölkerung deutlich werden.
Mit migrantischen Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete soll die Vielfalt in der Bevölkerung deutlich werden. © obs/Neue deutsche Medienmacher

Wetternamen: 14 Patenschaften für Hoch- und Tiefdruckgebiete

Das Bündnis hat deshalb 14 Patenschaften für Hoch- und Tiefdruckgebiete erworben. Die Namen durften die Medienmacherinnen und Medienmacher dann selbst auswählen.

„Das Wetter diverser zu machen, ist nur ein symbolischer Schritt“, erklärte NdM-Vorsitzende Ferda Ataman. „Wichtig ist, dass gesellschaftliche Vielfalt endlich Normalität wird, überall.“

Auf Twitter sorgte die Wetter-Kampagne für Diskussionen aber auch rassistische Kommentare. Ein Nutzer schrieb, dass diese Reaktionen zeigten, wie überfällig die Kampagne gewesen sei.

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Migrationshintergrund: Quote für Journalisten gefordert

NdM setzt sich für Vielfalt im Medienbereich ein und fordert gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz und Österreich, dass bei jedem Thema und jeder Sendung auch nicht-weiße Menschen gezeigt werden.

Sie schlagen außerdem eine Quote für Journalisten und Journalistinnen aus Einwandererfamilien von 30 Prozent bis 2030 vor. Den Angaben zufolge liegt der Anteil von Medienschaffenden mit Migrationshintergrund in Deutschland schätzungsweise bei fünf bis 10 Prozent.

In der Bevölkerung insgesamt hat hingegen jeder Vierte einen Migrationshintergrund, wurde also entweder selbst nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren oder hat mindestens ein Elternteil, bei dem das der Fall ist. (dpa/jtb)

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