Berlin. In Berlin wird einem mutmaßlichen Serienvergewaltiger der Prozess gemacht. Der 30-Jährige soll im Sommer sechs Frauen angegriffen haben.

Gegen einen 30-Jährigen erhebt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin wegen einer Vergewaltigungsserie im vergangenen Sommer Anklage. Dem mutmaßlichen Täter werden sechs vollendete und eine versuchte Vergewaltigung sowie räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft erklärte am Freitag, insgesamt ginge es im Prozess um sieben Taten .

Vergewaltigungen in Berlin: Täter ging brutal äußerst vor

Der mutmaßliche Täter soll dabei äußerst brutal gewesen: In Waldgebieten im Berliner Südwesten soll er Spaziergängerinnen und Radfahrerinnen angesprochen, die Frauen in seine Gewalt gebracht und an einsamen Orten im Wald vergewaltigt haben.

Die Opfer sollen mit einem Messer oder einem ähnlichen spitzen Gegenstand bedroht und außerdem gewürgt worden sein. Während einer versuchten Vergewaltigung hätten nur die Hilferufe des Opfers und die Anwesenheit eines Campers die Tat verhindern können.

Anklage vor einer Jugendkammer des Landgerichts

Da einer der Zeugen minderjährig ist, wurde die Anklage vor einer Jugendkammer des Landgerichts erhoben, teilten die Behörden mit. Mit dem Alter des Beschuldigten habe das nichts zu tun: Der 30-Jährige werde nach dem Erwachsenenstrafrecht behandelt.

Die Vergewaltigungsserie im Sommer hatte deutschlandweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Wochenlang suchte die Polizei mit Hubschraubern, Drohnen und Hunden nach dem Beschuldigten. Zudem wurde der Mann in einer Öffentlichkeitsfahndung gesucht, die nur dank Kameraaufnahmen an einem Bahnsteig durchgeführt werden konnte. Wenige Stunden nach der letzten Tat wurde der Verdächtige am 14. Juli gefasst . Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. (te/dpa)