Berlin. Die Beerdigung der Mutter von Clan-Chef Abou-Chaker mit hunderten Trauergästen sorgte am Freitag für einen Großeinsatz der Polizei.

200 Polizisten, strenge Corona-Kontrollen: Die Beerdigung der Mutter des bekannten arabischstämmigen Clan-Chefs Arafat Abou-Chaker in Berlin sorgte am Freitagvormittag für einen Großeinsatz der Polizei.

Viele hundert Trauergäste aus Berlin und anderen Städten waren am zum Neuen-Zwölf-Apostel-Friedhof im Berliner Stadtteil Schöneberg gekommen. Die Polizei sprach von einer Besucherzahl im oberen dreistelligen Bereich. Alle hätten sich an die Corona-Regeln gehalten.

Die Trauergäste hätten sich am Eingang in Listen eingetragen und auf dem Friedhof Abstände eingehalten oder Masken getragen, sagte ein Polizeisprecher. Der Friedhof hatte dafür Masken bereit gehalten. Zum Teil wurden die Besucher, vor allem Männer, in Gruppen eingelassen. Verkehrsbehinderungen gab es demnach nicht.

Clan-Beerdigung in Berlin: Polizei nahm vorher Kontakt zur Familie auf

Die Polizei habe in den vergangenen Tagen mit der Familie gesprochen. Es sei zugesichert worden, sich an die Bestimmungen zu halten. Nach einem Bericht der Zeitung „B.Z.“ hatte Arafat Abou-Chaker auch über einen seiner Internetkanäle entsprechende Aufforderungen veröffentlicht. Gegen 13 Uhr endete die Beerdigungsfeier . Ob es noch ein größeres privates Zusammenkommen gebe, sei nicht bekannt, hieß es.

Vier Söhne der gestorbenen Frau, der 44-jährige Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder, stehen derzeit vor dem Berliner Landgericht. Sie sind angeklagt, weil sie den Rapper Bushido bedroht, beschimpft, eingesperrt und angegriffen haben sollen. Am Montag war der Prozess wegen des erwarteten Trauerfalls unterbrochen worden.

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Auf dem Neuen-Zwölf-Apostel-Friedhof in Berlin-Schöneberg war im April die Mutter eines bekannten anderen arabischstämmigen Clans beerdigt worden. Die Polizei begleitete die Bestattung mit einem Großeinsatz, Lautsprecher-Durchsagen und einem Hubschrauber. Damals galten noch strengere Regelungen zum Infektionsschutz.

Innensenator Andreas Geisel: Regeln des Rechtsstaates durchsetzen

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus: „Klar ist, dass wir die Regeln des Rechtsstaates morgen durchsetzen. Und aus welchem Milieu die Beizusetzende auch immer stammt, und welchen Zusammenhang es da immer geben muss, es ist die Beisetzung eines Menschen. Und die muss würdevoll erfolgen. Das werden wir absichern. Das sollten wir bei aller Kritik an den Zusammenhängen immer bedenken.“ (dpa/dmt).