Berlin. In Berlin ging ein Mann mit Messer auf Sicherheitsbeamte vor einer Synagoge los. Polizisten konnten den Angreifer überwältigen.

Polizisten haben am späten Freitagnachmittag einen 23-Jährigen in Berlin-Mitte überwältigt. Gegen 17.30 Uhr war der Mann über eine Absperrung vor der Synagoge an der Oranienburger Straße geklettert. Dann lief vor sich hin redend auf die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zu und zückte ein Messer.

Zwei Objektschützer zogen daraufhin sofort ihre Dienstwaffen. Sie forderten den Mann auf, das Messer fallen zu lassen. Der 23-Jährige soll stehen geblieben sein und habe etwas – nach Zeugenberichten auf Arabisch – geredet. Das Messer wollte er jedoch nicht niederlegen.

Beamten überwältigen bewaffneten Mann

Inzwischen eingetroffene Polizisten setzten schließlich Reizgas ein, woraufhin Mann überwältigt werden konnte. Er wurde festgenommen und das Messer beschlagnahmt. In einer ersten Befragung ließ sich die Motivlage des Mannes nicht klären. Auch eine richterlich angeordnete Durchsuchung der Wohnung des Mannes führte zunächst nicht zur Klärung eines möglichen Motivs.

Da auch ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann, beschlagnahmten die Ermittler mehrere elektronische Geräte und Unterlagen, deren Auswertung noch andauert. Haftgründe gegen den Mann lagen nicht vor, weshalb er am Sonnabendmorgen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde. Die Ermittlungen dauern an.

Antisemitische Angriffe in Deutschland

Erst im vergangen August gab es einen antisemitischen Angriff in Berlin, bei dem ein Mann angegriffen wurde. Das Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden. Kurz zuvor wurde in der Hauptstadt ein Rabbiner bespuckt und angepöbelt.

Antisemitische Vorfälle gab es auch in anderen deutschen Städten. In Hamburg wurden im Juni zwei jüdische Männer angespuckt und ein Rabbiner beleidigt, ähnliches geschah wurde Anfang August einem Rabbiner und seinen zwei Söhnen in München.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist zuerst bei der Berliner Morgenposterschienen. Die Berliner Morgenpost zählt wie unsere Redaktion zur Funke Mediengruppe.