Berlin. In Berlin liefert sich der Knast-Youtuber Thomas D. ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Justiz. Nun hat er die Behörden erneut genarrt.

Seit Monaten narrt ein Youtuber die Berliner Justiz. Und er denkt nicht daran, aufzuhören. Trotz Verlegung, verschärfter Haftbedingungen, Handyverbot. Am Donnerstagabend sprach der Gefängnis-Youtuber wieder zu seinen Abonnenten – und machte sich über seine Haftanstalt lustig.

Denn im Vorfeld hatte Thomas D., der stets mit Baseballkappe und Palästinensertuch auftritt und der wegen dreifachen Raubüberfalls und Geiselnahme zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, angekündigt, seinen Kanal einzustellen.

Youtuber sendet aus Gefängnis – „Knast Vlog“ hat 100.000 Abonnenten

Am Anfang des Videos, das dann Donnerstagnacht online ging, sagte er: „Ich halte den Druck nicht mehr aus.“ Er bereue, dass er gegen die Hausordnung der JVA verstoße, gelobe Besserung. Nur um wenige Minuten später zu lachen und zu sagen: „Niemals höre ich auf!“

Allein im vergangenen Monat gingen mehr als 20 Videos online. Der „Knast Vlog“, auf dem er seine Videos bei Youtube postet, hat mehr als 100.000 Abonnenten. Zum Vergleich: Behörden-Kanäle wie etwa der der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen haben 220 Abonnenten.

  • Hintergrund:

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Wie gelingt es Thomas D. immer wieder Videos zu veröffentlichen?

Für die Justizverwaltung ist der Erfolg von Thomas D. ärgerlich. Denn im Gefängnis gilt eigentlich Handyverbot. Aber im vergangenen Jahr wurden in Berliner Gefängnissen 1303 Mobiltelefone gefunden. Die meisten wurden in der JVA Tegel entdeckt, in der auch Thomas D. zunächst saß.

Laut Justizverwaltung gibt es wahrscheinlich keinen Berliner Häftling, der häufiger kontrolliert wird, als D.. Erst kam er in die Teilanstalt II in Tegel und im März dieses Jahres nach Heidering. Ihm wurden seine persönlichen Gegenstände weggenommen. Seine Zellen-Fenster haben engmaschigen Draht. Trotzdem gelingt es D. immer wieder, Videos zu veröffentlichen.

Nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ haben Justizbeamte am Tag der Veröffentlichung des Videos erneut die Zelle des Youtubers durchsucht. Wenige Stunden später erschien das Video.

Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.