Berlin. Der Goldene Bär für den Besten Film geht an den israelischen Film „Synonymes“. Einen silbernen Bären erhielt auch ein deutscher Film.

Den Goldenen Bären für den Besten Film der 69. Berlinale hat der israelische Regisseur Nadav Lapid ist für seinen Film „Synonymes“ erhalten. Das gab die Internationale Jury unter Leitung der französischen Schauspielerin Juliette Binoche am Samstag bei der Gala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz bekannt.

Die französisch-israelisch-deutsche Produktion erzählt die Geschichte eines jungen Israelis in Paris, der so schnell wie möglich seine Nationalität loswerden möchte. Der Streifen erzählt von den Schwierigkeiten, neue Wurzeln zu bilden.

Den Silbernen Bär/Großer Preis der Jury erhielt der französische Streifen „Grace a Dieu“ („Gelobt sei Gott“). Der Film widmet sich dem aktuellen Prozess gegen Kardinal Barbarin, Erzbischof von Lyon, der viele Jahre den sexuellen Missbrauch Minderjähriger deckte.

Film „Systemsprenger“ bekommt Silbernen Bären

Nora Fingscheidt, Regisseurin des Films „Systemsprenger (System Crasher)“.
Nora Fingscheidt, Regisseurin des Films „Systemsprenger (System Crasher)“. © dpa | Christoph Soeder

Beim Silbernen Bären/Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, entschied sich die Jury für „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt. Der deutsche Film erzählt die Geschichte eines neunjährigen Mädchens, mit dem alle pädagogischen Systeme überfordert sind.

Den Silbernen Bär für die Beste Regie vergab die sechsköpfige Internationale Jury unter Vorsitz von Juliette Binoche ebenfalls nach Deutschland: Ihn erhielt Angela Schanelec für die deutsch-serbische Produktion „Ich war zuhause, aber“. Der Film handelt vom Verschwinden eines 13-jährigen Schülers.

Die beiden Silbernen Bären für die Beste Darstellerin und den Besten Darsteller sprach die sechsköpfige Internationale Jury den Leistungen im chinesischen Film „So Long My Son“ („Di jiu tian chang“) zu. Geehrt wurden Yong Mei und Wang Jingchun.

Den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch erhielten die Autoren Claudio Giovannesi, Mauricio Braucci und Roberto Saviano für den italienischen Streifen „La paranza dei bambini“ über eine Jugendbande in Neapel. Der Silberne Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design ging an Rasmus Videbaek für den skandinavischen Film „Out Stealing Horses“ („Pferde stehlen“/“Ut og stjaele hester“) über ein merkwürdige Begegnung im winterlichen Norwegen.

Filmstars feiern den Start der Berlinale

Die Berlinale ist eröffnet: Wie jedes Jahr tummeln sich viele nationale und internationale Stars auf dem roten Teppich – wie die US-Schauspielerin Andie MacDowell .
Die Berlinale ist eröffnet: Wie jedes Jahr tummeln sich viele nationale und internationale Stars auf dem roten Teppich – wie die US-Schauspielerin Andie MacDowell . © dpa | Christoph Soeder
Franz Rogowski, Paula Beer und Rosa von Praunheim auf dem Teppich.
Franz Rogowski, Paula Beer und Rosa von Praunheim auf dem Teppich. © Getty Images | Brian Dowling
Esther Schweins, Iris Berben und Dunja Hayali kamen ebenfalls vorbei.
Esther Schweins, Iris Berben und Dunja Hayali kamen ebenfalls vorbei. © Getty Images | Brian Dowling
Jurypräsidentin Juliette Binoche und Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, der in diesem Jahr zum letzten Mal Festival-Chef ist.
Jurypräsidentin Juliette Binoche und Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, der in diesem Jahr zum letzten Mal Festival-Chef ist. © Getty Images | Pascal Le Segretain
Die Schauspieler Andrea Sawatzki und Christian Berkel.
Die Schauspieler Andrea Sawatzki und Christian Berkel. © Getty Images | Adam Berry
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Eröffnung.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei der Eröffnung. © dpa | Kay Nietfeld
Daumen hoch: Schauspieler Ronald Zehrfeld.
Daumen hoch: Schauspieler Ronald Zehrfeld. © Getty Images | Brian Dowling
Heike Makatsch bei ihrer Ankunft.
Heike Makatsch bei ihrer Ankunft. © Getty Images | Adam Berry
Die Schauspielerin und Comedian Anke Engelke führt durch den Eröffnungsabend.
Die Schauspielerin und Comedian Anke Engelke führt durch den Eröffnungsabend. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Eigenwilliger Style: Lars Eidinger kommt zur Eröffnung.
Eigenwilliger Style: Lars Eidinger kommt zur Eröffnung. © Getty Images | Brian Dowling
Jurypräsidentin Juliette Binoche posiert für die Fotografen.
Jurypräsidentin Juliette Binoche posiert für die Fotografen. © Getty Images | Brian Dowling
Alex Silva, Nina Hoss und Sebastian Koch.
Alex Silva, Nina Hoss und Sebastian Koch. © Getty Images | Brian Dowling
Nora Waldstätten.
Nora Waldstätten. © Getty Images | Adam Berry
Clemens Schick und Maria Dragus.
Clemens Schick und Maria Dragus. © Getty Images | Brian Dowling
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Die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin waren die letzten unter der Leitung ihres langjährigen Direktors Dieter Kosslick. Gezeigt wurden in den zurückliegenden zehn Tagen rund 400 Filme aus 74 Ländern. Ursprünglich sollten davon 17 um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren. Der chinesische Beitrag „One Second“ von Zhang Yimous musste jedoch kurzfristig vom Programm gestrichen werden. Das Motto der diesjährigen Berlinale lautete „Das Private ist politisch“. (les/epd)