Berlin. Ein Berliner Auktionshaus wollte am Donnerstag drei angeblich von Adolf Hitler stammende Gemälde versteigern. Dazu kam es aber nicht.

Aufsehenerregende Versteigerung des Berliner Auktionshauses Kloss: Drei Landschaftsgemälde von Adolf Hitler, datiert von 1910 und 1911, sollten am späten Donnerstagnachmittag unter den Hammer kommen, zum Startpreis von 4000 Euro.

So weit kam es dann aber nicht. Kurz vor dem Termin rückten Ermittler des Landeskriminalamts mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss an und beschlagnahmten die Aquarelle „Rheinlandschaft“, „Alpenlandschaft“ und „Niederthal, Vent“.

Anzeige von privat rief Ermittler auf den Plan

Auf dem Werk „Alpenlandschaft“ wird ein Maler gezeigt, es könnte Adolf Hitler sein.
Auf dem Werk „Alpenlandschaft“ wird ein Maler gezeigt, es könnte Adolf Hitler sein. © Auktionshaus Kloss | Auktionshaus Kloss

Grund für die Aktion sei eine Anzeige eines Privatmannes gewesen, die am Mittwoch über die Internetwache eingegangen sei, sagte eine Polizeisprecherin der „Berliner Morgenpost“. Es gebe „begründete Zweifel an der Echtheit der Werke“, die mit dem Kürzel „A. Hitler“ signiert sind. Das Fachkommissariat für Kunstdelikte ermittle nun wegen versuchten Betrugs und Urkundenfälschung.

Ein Sprecher des Auktionshauses Kloss hatte der „Berliner Morgenpost“ zunächst erklärt, man habe die sogenannten Lose, also die drei Aquarelle, zurückgezogen. Eine weitere Erklärung hierfür gab der Sprecher nicht ab. Der Handschriftenexperte Frank Garo hatte laut einem Bericht der „Daily Mail“ die Echtheit von Hitlers Unterschrift bestätigt.

Hitler wollte Künstler werden

Hitler, der sich als junger Mann in Wien vergeblich an der Kunstakademie beworben hatte, ist der Urheber einer Vielzahl von Gemälden, die immer wieder bei Auktionen angeboten werden. Bieter, oft aus dem Ausland, zahlen für die Werke mitunter viel Geld.

Bei einer Auktion in Nürnberg brachten vermeintliche Hitler-Bilder vor einigen Jahren fast 400.000 Euro ein. Ein Aquarell, das Schloss Neuschwanstein zeigt, ging für 100.000 Euro an einen Bieter aus China. Der Verkauf von Hitler-Bildern ist erlaubt, solange keine Nazi-Symbole zu sehen sind. (tok)

Dieser Text erschien zuerst auf www.morgenpost.de.