Berlin. Ermittler in Berlin durchsuchen eine Moschee und weitere Räumlichkeiten. Der Verdacht: Ein Imam soll Terror in Syrien finanziert haben.

Ein Imam soll einem Islamisten in Syrien Geld zukommen lassen haben: In Berlin durchsuchen Ermittler seit dem frühen Dienstagmorgen eine Moschee, mehrere Wohnungen und andere Räume. Dabei gehe es um den Verdacht der Terrorismusfinanzierung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Betroffen seien die As-Sahaba-Moschee im Stadtteil Wedding und weitere Objekte.

Bei dem Verdächtigen soll es sich um den 45-jährigen Ahmad A. handeln, der unter dem Namen Abul Baraa als Imam auftritt. Er soll Geld in Syrien für den Kauf von Ausrüstung bereitgestellt haben, mit der terroristische Straftaten begangen werden könnten.

Spezialkräfte im Einsatz

Laut „Tagesspiegel“ geht es um eine Überweisung von 500 Euro an einen islamistischen Kämpfer in Syrien. Der Transfer soll über das Bankinstitut Western Union erfolgt sein. Bei Abul Baraa seien zudem mehr als 15.000 Euro Bargeld gefunden worden, obwohl der Prediger von Sozialleistungen lebe.

Der Mietvertrag der As-Sahaba-Moschee war eigentlich schon gekündigt. Dennoch befindet sie sich weiterhin an gleicher Stelle im Berliner Stadtteil Wedding.
Der Mietvertrag der As-Sahaba-Moschee war eigentlich schon gekündigt. Dennoch befindet sie sich weiterhin an gleicher Stelle im Berliner Stadtteil Wedding. © dpa | Paul Zinken

Laut „Berliner Morgenpost“ beschlagnahmte die Polizei Datenträger wie Computer, USB-Sticks, Festplatten und Smartphones. Diese sollen nun untersucht und ausgewertet werden.

Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit Beamten des Landeskriminalamtes, darunter auch des Staatsschutzes, und Spezialkräften im Einsatz – insgesamt etwa 100 Beamte. Näheres wollte ein Behördensprecher am Morgen noch nicht sagen.

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Moschee wichtiger Treffpunkt für Salafisten

Wie die „Morgenpost“ weiter berichtet, werde die As-Sahaba-Moschee vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie gelte als einer der wichtigsten Treffpunkte von Anhängern des Salafismus in Berlin. Ihr Mietvertrag sei eigentlich zum 30. Juni dieses Jahres gekündigt worden.

Polizisten nahmen bei ihren Durchsuchungen Computer, Festplatten und Smartphones mit.
Polizisten nahmen bei ihren Durchsuchungen Computer, Festplatten und Smartphones mit. © dpa | Paul Zinken

Der Moscheegründer, der Islamist Reda Seyam, stehe im Verdacht, an einem Terroranschlag in Bali beteiligt gewesen zu sein. Er sei inzwischen nach Syrien ausgereist und dort zum „Bildungsminister“ der Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufgestiegen.

Auch Anis Amri verkehrte in Berliner Moschee

An diesem Mittwoch, den 19. Dezember, jährt sich das Attentat auf den Berliner Breitscheidtplatz.

Auch er soll nach Informationen der „Morgenpost“ in

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Neben der As-Sahaba-Moschee gelten laut Verfassungsschutz die Al-Nur-Moschee in Neukölln und der Ibrahim-al-Khalil-Moschee in Tempelhof als wesentliche Treffpunkte der Berliner Salafistenszene. Die Trägervereine der Gotteshäuser seien „das Rückgrat der salafistischen Infrastruktur in Berlin“, heißt es. (les/dpa/epd)