Königs Wusterhausen. Eine 15-Jährige hatte im November erklärt, vergewaltigt worden zu sein. Laut Ermittlern stimmt die Geschichte des Mädchens aber nicht.

Der Fall einer angeblichen Vergewaltigung im brandenburgischen Königs Wusterhausen hatte Ende November bundesweit für Aufsehen gesorgt. Doch nun hat die Staatsanwaltschaft mitgeteilt: Eine Vergewaltigung lässt nicht nachweisen. Es sei denkbar, dass sich eine 15-Jährige die Tat sogar ausgedacht habe.

Ein zwischenzeitlich in Untersuchungshaft genommener Verdächtiger sei mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die Jugendliche hatte im Beisein von Angehörigen Ende November der Polizei berichtet, auf einer öffentlichen Toilette angeblich von zwei Männern vergewaltigt worden zu sein. Die Tat habe sich zwei Tage vor dem Besuch bei der Polizei ereignet hieß es.

Doch Zeugenaussagen und Spuren konnten nicht bestätigen, dass die 15-Jährige tatsächlich vergewaltigt wurde.

Fahndungsaufruf zum Fall Königs Wusterhausen wurde bundesweit verbreitet

Für Aufsehen hatte nicht nur die Tat an sich, sondern auch die Öffentlichkeitsarbeit der Behörden gesorgt. Erst mit Verzögerung hatte die Polizei eine Meldung zu den Ermittlungen veröffentlicht. Zunächst hatte die Polizei argumentiert, aus ermittlungstaktischen Gründen nicht berichtet zu haben. Später hieß es, es habe organisatorische Probleme gegeben.

Die schließlich veröffentlichte Meldung wurde bundesweit von Medien verbreitet, weil darin auch ein Fahndungsaufruf enthalten war. Während ein erster Verdächtiger recht schnell ermittelt worden war, hatten die Ermittler öffentlich nach einem zweiten Tatverdächtigen gesucht. (dpa/cho)