Berlin. Die Festnahme eines angeblichen Fahrraddiebes in Berlin scheint vollkommen eskaliert zu sein. Auch drei Beamten wurden dabei verletzt.

In Berlin-Kreuzberg ist die Festnahme eines gewalttätigen mutmaßlichen Fahrraddiebes aus dem Ruder gelaufen. Beamte seien am Kottbusser Tor am Donnerstagnachmittag aus einer Gruppe heraus mit Steinen, Blumentöpfen, Aschenbechern und Glasflaschen beworfen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Drei Polizisten wurden demnach verletzt. Vier Angreifer im Alter von 16 bis 36 Jahren wurden festgenommen.

Auf im Internet kursierenden Videos ist nicht nur zu sehen, wie der gewalttätig gewordene mutmaßliche Fahrraddieb sich heftig gegen seine Festnahme zur Wehr setzt, sondern auch, wie später ein Polizist herbeigelaufen kommt und dem Mann mehrere Tritte versetzt. Offenbar gegen diesen Polizisten wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt eingeleitet, wie es hieß.

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Die Beamten waren zuvor in eine nahegelegene Straße gerufen worden, weil ein 22-Jähriger als mutmaßlicher Dieb eines Fahrrads wiedererkannt worden war. Als die Kontrolle des Mannes schon fast erledigt war, trat der Verdächtige gegen das Polizeiauto und riss eine der Türen auf, trat außerdem gegen den Wagen. Beim Versuch, ihn festzunehmen, attackierte eine sich schnell bildende Gruppe die Polizisten.

Ausgangspunkt der internen Polizeiermittlungen gegen einen ihrer Einsatzkräfte sind mehrere Videos im Internet, auf denen der Vorfall aus verschiedenen Perspektiven zu sehen ist. Zu sehen ist, wie mehrere Polizisten am Kottbusser Tor einen Mann überwältigten, der sich wehrt. Dabei ist laut Polizei auch zu erkennen, „wie ein hinzukommender Polizeibeamter einen am Boden liegenden Festgenommenen mehrfach tritt“. Weiter hieß es: „Auch wenn die Echtheit des Videos noch nicht bestätigt ist, haben wir ein Strafverfahren wegen des Verdachts einer Körperverletzung im Amt eingeleitet.“

Die Berliner Polizeigewerkschaft (GdP) forderte, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Pressesprecher Benjamin Jendro erklärte, es sei schwer, den Vorfall anhand eines Ausschnitts zu bewerten. Zugleich sagte er: „Sollte jemand über die Stränge geschlagen haben, wird das ermittelt.“ ( jhe/ad/dpa/seg)

Dieser Text erschien zuerst aufwww.abendblatt.de