Linstow. Auf der A19 in Mecklenburg-Vorpommern ist ein Flixbus in einen Graben gekippt. Der Bus fuhr nach Berlin, an Bord waren 55 Fahrgäste.

Ein Fernbus Richtung Berlin ist am Freitagmorgen auf der Autobahn 19 bei Linstow (Landkreis Rostock) verunglückt. 16 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Vier Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz.

Die bei Linstow in Fahrtrichtung Berlin nach einem Unfall mit einem Reisebus gesperrte A19 ist wieder frei. Der Bus sei geborgen und die Sperrung aufgehoben worden, teilte das Polizeipräsidium Rostock am Freitagmittag auf Twitter mit. Im Laufe des Tages sollte eine Fahrspur für Reparaturarbeiten erneut gesperrt werden

Die 47 weiteren Fahrgäste wurden nach Angaben des Landkreises Rostock nach Güstrow gebracht, wo sie von Ärzten genauer untersucht werden sollten. Einer der beiden Busfahrer, die sich abgewechselt hätten, sei unter den Verletzten, hieß es.

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Flixbus kippte zur Seite

Die Unfallursache ist noch unklar.
Die Unfallursache ist noch unklar. © dpa | Bernd Wüstneck

An Bord des Busses waren laut Polizei 61 Passagiere aus 22 Nationen, darunter ein großer Teil aus Skandinavien. Der Bus kam aus Schweden, wie eine Sprecherin des Unternehmens Flixbus sagte. Die Buslinie führe von Schweden über Dänemark und Rostock nach Berlin. Laut Fahrplan starten diese Linienbusse um 23.40 in Kopenhagen in Dänemark.

Der Bus sei aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben geraten. Dort kippte er zur Seite. Die Autobahn ist in Richtung Berlin seit etwa 6.30 Uhr gesperrt.

Wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion sagte, sei bei dem Fahrer des Busses noch am Unfallort ein Atemalkoholtest durchgeführt worden. Dieser sei negativ ausgefallen.

Flixbus Unfall auf A19

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    An der Unglücksstelle waren etwa 60 Helfer mehrerer Feuerwehren, Rettungskräfte und auch vier Hubschrauber aus den Kreisen Mecklenburgische Seenplatte und Rostock im Einsatz.

    • Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte richtete ein Bürgertelefon unter der Nummer 0395/57087 2000 ein.

    Auf dieser Google-Maps-Karte sieht man den ungefähren Unfallort auf der A19:

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    Der Unfall weckt Erinnerungen an einen schweren Unfall eines Fernbusses im Februar dieses Jahres. Dabei prallte ein Lkw im Stau auf der A3 bei Limburg in Hessen auf einen Flixbus. Zwei Menschen starben.

    Oft ist der Fahrer laut ADAC Unfall-Faktor

    Der Automobilclub ADAC sieht kein Sicherheitsproblem bei Fernbussen. „Das Risiko, mit einem Reisebus zu verunglücken, ist 14 Mal geringer als mit dem eigenen Auto“, sagte der Sprecher des ADAC Hansa, Christian Hief, am Freitag nach dem Flixbus-Unglück auf der A19 in Mecklenburg-Vorpommern. „Fernbusse sind sicher.“

    Nach der Bahn seien sie das sicherste Verkehrsmittel. Die Zunahme von Busunfällen in den vergangenen Jahren liege vor allem an der stark gestiegenen Zahl von Busreisen. So seien in Deutschland mittlerweile weit mehr als 20 Millionen Fahrgäste pro Jahr mit den Bussen unterwegs, sagte Hief.

    Verletzte bei Flixbus-Unglück auf der A19

    Ein Flixbus ist am Freitagmorgen (17. August) bei Linstow (Landkreis Rostock) auf der A19 aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben geraten. Dort kippte er zur Seite. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
    Ein Flixbus ist am Freitagmorgen (17. August) bei Linstow (Landkreis Rostock) auf der A19 aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben geraten. Dort kippte er zur Seite. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
    Der Fernbus war auf dem Weg von Stockholm nach Berlin.
    Der Fernbus war auf dem Weg von Stockholm nach Berlin. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
    Zwei Busfahrer waren an Bord.
    Zwei Busfahrer waren an Bord. © dpa | Bernd Wüstneck
    Weitere Fahrzeuge waren nicht in den Unfall verwickelt.
    Weitere Fahrzeuge waren nicht in den Unfall verwickelt. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
    Nach Unternehmensangaben war das Fahrzeug mit mehr als 61 Passagieren aus 22 Nationen besetzt – darunter ein großer Teil aus Skandinavien.
    Nach Unternehmensangaben war das Fahrzeug mit mehr als 61 Passagieren aus 22 Nationen besetzt – darunter ein großer Teil aus Skandinavien. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
    Einer der Fahrgäste wurde eingeklemmt und musste von Rettern aus dem Bus herausgeschnitten werden.
    Einer der Fahrgäste wurde eingeklemmt und musste von Rettern aus dem Bus herausgeschnitten werden. © dpa | -
    An der Unglücksstelle waren etwa 60 Helfer mehrerer Feuerwehren, Rettungskräfte und auch vier Hubschrauber aus den Kreisen Mecklenburgische Seenplatte und Rostock im Einsatz.
    An der Unglücksstelle waren etwa 60 Helfer mehrerer Feuerwehren, Rettungskräfte und auch vier Hubschrauber aus den Kreisen Mecklenburgische Seenplatte und Rostock im Einsatz. © dpa | Bernd Wüstneck
    Auch einer der beiden Busfahrer, die sich abgewechselt hätten, sei unter den Verletzten.
    Auch einer der beiden Busfahrer, die sich abgewechselt hätten, sei unter den Verletzten. © dpa | Bernd Wüstneck
    Ein Atemalkoholtest zeigte bei dem am Steuer sitzenden Fahrer einen Wert von 0,00 Promille.
    Ein Atemalkoholtest zeigte bei dem am Steuer sitzenden Fahrer einen Wert von 0,00 Promille. © dpa | -
    Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen an der Unglücksstelle.
    Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen an der Unglücksstelle. © dpa | Bernd Wüstneck
    Die Autobahn wurde in Richtung Berlin ab etwa 6.30 Uhr gesperrt.
    Die Autobahn wurde in Richtung Berlin ab etwa 6.30 Uhr gesperrt. © dpa | Bernd Wüstneck
    Die Ursache des Unglücks ist noch ungewiss.
    Die Ursache des Unglücks ist noch ungewiss. © dpa | Bernd Wüstneck
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    Die Ursachen seien in der Regel keine technischen Mängel, sondern meist trotz zahlreicher gesetzlicher Regelungen der „Faktor Fahrer“. Durch Assistenzsysteme seien gerade moderne Busse aber trotzdem sehr sicher.

    Fahrgäste sollten trotzdem aufmerksam bleiben, empfahl Hief. Wenn Reifen oder das gesamte Fahrzeug in jämmerlichen Zustand seien, solle man besser nicht ein- oder bei der nächsten Gelegenheit aussteigen.

    Gleiches gelte, wenn der Fahrer einen übermüdeten, unkonzentrierten oder vielleicht sogar angetrunkenen Eindruck mache. „Wenn ich ein ungutes Gefühl habe, sollte man auf seinen Instinkt vertrauen“, sagte Hief. „Aber das wichtigste ist: Es gibt eine Anschnallpflicht in Bussen und die ist nicht ohne Grund da.“ Im Ernstfall könne der Beckengurt Leben retten.

    Das waren schwere Busunglücke in Deutschland:

    Februar 2018: Ein

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    Zwei Menschen sterben.

    Bei dem schweren Busunfall bei Münchberg sind vor einem Jahr 18 Menschen ums Leben gekommen.
    Bei dem schweren Busunfall bei Münchberg sind vor einem Jahr 18 Menschen ums Leben gekommen. © dpa | Nicolas Armer

    Juli 2017: Ein

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    18 Menschen werden getötet, 30 weitere werden verletzt.

    Oktober 2015: Ein mit Schülern besetzter Bus verunglückt auf der A4 bei Erfurt. Der Wagen kommt von der Straße ab und kippt um. Ein Kind stirbt.

    Dezember 2014: Auf der A4 bei Bad Hersfeld in Hessen kommen fünf Menschen ums Leben, als ein Bus mit einem Auto zusammenstößt.

    Juli 2014: Ein Reisebus aus Polen fährt auf der A4 bei Dresden auf einen ukrainischen Bus auf. Elf Menschen sterben. 69 Menschen werden verletzt, 39 davon schwer.

    Dezember 2013: Ein Reisebus verunglückt auf der A3 zwischen Nürnberg und Würzburg. Zwei Menschen sterben.

    März 2013: Bei Wernitz in Sachsen-Anhalt kollidiert ein Bus mit einem Auto. 30 Schulkinder werden verletzt, zwei Menschen werden getötet.

    September 2012: Ein Lkw fährt auf dem Berliner Ring auf einen Bus, in dem Schüler aus Polen sitzen. Zwei weitere Lkws fahren in die Unfallstelle. Zwei Menschen sterben.

    September 2011: In Hessen fährt ein Reisebus auf einen Kranwagen. Der Bus wird an einer Seite aufgerissen, ein Mensch stirbt.

    September 2010: Ein Auto rammt einen Bus, der danach gegen einen Brückenpfeiler beim Schönefelder Kreuz bei Berlin fährt. 14 Menschen sterben.

    November 2008: Auf der A2 bei Hannover geht ein Reisebus in Flammen auf. 20 Menschen sterben. Ursache: technischer Defekt. (bekö/dpa)