Berlin. Die US-Superstars Beyoncé und Jay-Z gelten als die erfolgreichsten Künstler der Welt. Jetzt proklamiert das Paar: „Alles ist Liebe“.

Es gibt dieses verrauschte Video – es ist vier Jahre alt –, da versucht die Schwester von Beyoncé, US-Rapper Jay-Z in einem Fahrstuhl zu schlagen. Die ganze Welt spekulierte damals, warum. Es hielt sich das Gerücht, der Rapper und Unternehmer habe seine Frau, R&B-Königin Beyoncé, betrogen. Krise beim Superstar-Ehepaar.

Nun, im Juni 2018, heißt es bei beiden: „Everything is Love“ („Alles ist Liebe“) – so haben sie ihr erstes gemeinsames Album betitelt,

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Demons­trativ veröffentlichten sie das Album als Duo unter ihrem Familiennamen: „The Carters“. Sie haben es einerseits schlicht nicht mehr nötig, mit ihren berühmten Künstlernamen zu protzen. Andererseits wurde der Versöhnungsprozess, der zu „The Carters“ führte, nicht nur öffentlich geführt, sie beenden ihn nun mit einer ebenso öffentlichen Demonstration ihrer Familienmacht, ihres Reichtums, ihres Einflusses und ihres Zusammenhalts.

Stolz posieren Beyoncé und Jay-Z vor der „Mona Lisa“

Für die Präsentation ihrer ersten gemeinsamen Platte nutzten sie einen legendären Ort: den Louvre. Bestbesuchtes Museum der Welt. Und wie ein Königspaar standen sie da. Hand in Hand vor der „Mona Lisa“ – dem berühmtesten Gemälde der Weltgeschichte. Ein schwarzes Paar, sehr reich, sehr erfolgreich, regiert in den heiligen Hallen des alten Europa. Sie in Altrosa, er in smaragdfarbenem Türkis. Der Louvre ist da nur Kulisse.

Es ist eine Szene aus dem Musikvideo zum Lied „Apeshit“. Innerhalb weniger Tage schauten es über 40 Millionen Menschen bei Youtube. In einer anderen Szene tanzt Beyoncé vor der „Krönung Napoleons“ – einem monströsen Breitbandgemälde aus dem 19. Jahrhundert. So, als wollte sich Beyoncé – wie Napoleon einst – selbst krönen und sagen: Schaut her, ich bin eure Kaiserin.

Beyoncé feiert Babyshower mit riesiger Zwillingskugel

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    (36), gehört mit geschätzt 100 Millionen verkauften Platten und einem Vermögen von knapp einer halben Milliarde Dollar zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Welt. Ihm, Jay-Z (48), gehört eine Plattenfirma, er ist an einem Musik-Streamingdienst beteiligt und außergewöhnlich erfolgreicher Rapper. Sein Vermögen wird auf knapp eine Milliarde Dollar geschätzt. Und damit bezeichnet er sich selbst nicht gänzlich falsch als „CEO of Hip-Hop“ – also als Geschäftsführer des Hip-Hops. Gemeinsam versammeln sie 40 Grammy-Trophäen und 17 Nummer-eins-Alben.

    Schwarze Promis schreiben US-Geschichte

    Es war sein Traum, dass seine Kinder nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter. Martin Luther King Jr. war ein Afroamerikaner, ein Kämpfer, ein Hoffnungsträger für Millionen. Der US-amerikanische Bürgerrechtler – 1929 geboren – erhielt den Friedensnobelpreis 1964 im Jahr nach seiner berühmten „I have a dream“-Rede (engl. „Ich habe einen Traum“), die er anlässlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit am 28. August 1963 in Washington, D.C. vor dem Lincoln Memorial hielt. Wir zeigen weitere schwarze prominente Persönlichkeiten, die die US-Geschichte prägen und geprägt haben.
    Es war sein Traum, dass seine Kinder nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter. Martin Luther King Jr. war ein Afroamerikaner, ein Kämpfer, ein Hoffnungsträger für Millionen. Der US-amerikanische Bürgerrechtler – 1929 geboren – erhielt den Friedensnobelpreis 1964 im Jahr nach seiner berühmten „I have a dream“-Rede (engl. „Ich habe einen Traum“), die er anlässlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit am 28. August 1963 in Washington, D.C. vor dem Lincoln Memorial hielt. Wir zeigen weitere schwarze prominente Persönlichkeiten, die die US-Geschichte prägen und geprägt haben. © imago/UPI Photo | imago
    Am Abend des 4. April 1968 wurde er auf dem Balkon eines Motels in Memphis erschossen – der Rassist James Earl Ray wurde dafür als Mörder verurteilt. King starb mit nur 39 Jahren.
    Am Abend des 4. April 1968 wurde er auf dem Balkon eines Motels in Memphis erschossen – der Rassist James Earl Ray wurde dafür als Mörder verurteilt. King starb mit nur 39 Jahren. © dpa | Uncredited
    Auch wenn Diskriminierung von Schwarzen bis heute in den USA Alltag ist, haben es viele bis ganz nach oben geschafft. Dazu zählt auch die Box-Legende Muhammad Ali.
    Auch wenn Diskriminierung von Schwarzen bis heute in den USA Alltag ist, haben es viele bis ganz nach oben geschafft. Dazu zählt auch die Box-Legende Muhammad Ali. © dpa | Ipol Joffe
    Niemand tänzelte so im Ring wie der Box-Olympiasieger und dreimalige Weltmeister. Geboren wurde er am 17. Januar 1942 als Cassius Marcellus Clay Jr. in Louisville (USA). Er siegte und verlor und siegte und verlor und siegte. Vor allem aber gewann Ali, und zwar die Herzen von Fans weltweit. 1984 wurde bei ihm Parkinson diagnostiziert, 1999 ernannte ihn der britische Sender BBC zum Sportler des Jahrhunderts. Ali starb am 3. Juni 2016 im Alter von 74 Jahren.
    Niemand tänzelte so im Ring wie der Box-Olympiasieger und dreimalige Weltmeister. Geboren wurde er am 17. Januar 1942 als Cassius Marcellus Clay Jr. in Louisville (USA). Er siegte und verlor und siegte und verlor und siegte. Vor allem aber gewann Ali, und zwar die Herzen von Fans weltweit. 1984 wurde bei ihm Parkinson diagnostiziert, 1999 ernannte ihn der britische Sender BBC zum Sportler des Jahrhunderts. Ali starb am 3. Juni 2016 im Alter von 74 Jahren. © REUTERS | ACTION IMAGES
    Nur eine Handvoll Schauspieler haben mehr Oscar-Nominierungen für ihre Rollen erhalten als Denzel Washington. Bei acht Nominierungen gewann er zwei Mal. Kein anderer dunkelhäutiger Hollywood-Star hat das geschafft.
    Nur eine Handvoll Schauspieler haben mehr Oscar-Nominierungen für ihre Rollen erhalten als Denzel Washington. Bei acht Nominierungen gewann er zwei Mal. Kein anderer dunkelhäutiger Hollywood-Star hat das geschafft. © REUTERS | REUTERS / MARIO ANZUONI
    In einem Haus ohne fließend Wasser geboren, aufgewachsen bei einer gewalttätigen Großmutter, mit 14 zum ersten Mal schwanger. Nichts deutete darauf hin, dass Oprah Winfrey die wohl einflussreichste Talkmasterin der Welt werden würde. Heute wird das Vermögen der Golden Globe-Gewinnerin auf 2,7 Milliarden Dollar (2,18 Milliarden Euro) geschätzt.
    In einem Haus ohne fließend Wasser geboren, aufgewachsen bei einer gewalttätigen Großmutter, mit 14 zum ersten Mal schwanger. Nichts deutete darauf hin, dass Oprah Winfrey die wohl einflussreichste Talkmasterin der Welt werden würde. Heute wird das Vermögen der Golden Globe-Gewinnerin auf 2,7 Milliarden Dollar (2,18 Milliarden Euro) geschätzt. © REUTERS | REUTERS / LUCY NICHOLSON
    Die US-Sängerin Beyoncé ist eine Pop-Ikone, wie es sie vorher noch nie gab. Sie erhielt die meisten Grammy-Nominierungen aller Musikerinnen. Sie gilt als bestbezahlte schwarze Sängerin der Geschichte und im Jahr 2017 als einflussreichste Entertainerin der Welt. Ihr Mann Jay Z ist übrigens auch berühmt.
    Die US-Sängerin Beyoncé ist eine Pop-Ikone, wie es sie vorher noch nie gab. Sie erhielt die meisten Grammy-Nominierungen aller Musikerinnen. Sie gilt als bestbezahlte schwarze Sängerin der Geschichte und im Jahr 2017 als einflussreichste Entertainerin der Welt. Ihr Mann Jay Z ist übrigens auch berühmt. © dpa | Larry W. Smith
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    Die Carters stammen aus einfachen Verhältnissen

    Dass sie inzwischen als die reichsten Künstler ihrer Zeit gelten, ist umso erstaunlicher, wenn man auf ihre Herkunft schaut. ­

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    wurde 1969 als Shawn Carter in New York geboren. Seine Kindheit bei seiner alleinerziehenden Mutter war geprägt von Gewalt auf den Straßen seiner Heimat und dem fehlenden Vater. „Ich erinnere mich, dass ich ein ruhiger und kalter Junge war“, erzählte Jay-Z einmal. Erst in der Rap-Musik fand der junge Mann einen Ort der Zuflucht.

    Beyoncé kam 1981 im texanischen Houston zur Welt. Auch ihre Kindheit war nicht von Wohlstand geprägt, aber zumindest behütet. Früh nahm sie Tanz- und Gesangsstunden – und wurde 1997 Teil der Gruppe „Destiny’s Child“.

    Das sind die bestverdienenden Stars

    Platz 10: Basketball-Superstar LeBron James (M.) gewann 2016 mit den Cleveland Cavaliers den Titel in der NBA. Allein für die Saison 2016/17 verdiente er 31 Millionen Dollar (28 Millionen Euro). Zusammen mit Werbe-Deals kommt James auf einen Jahresverdienst von 86 Millionen Dollar (77 Millionen Euro).
    Platz 10: Basketball-Superstar LeBron James (M.) gewann 2016 mit den Cleveland Cavaliers den Titel in der NBA. Allein für die Saison 2016/17 verdiente er 31 Millionen Dollar (28 Millionen Euro). Zusammen mit Werbe-Deals kommt James auf einen Jahresverdienst von 86 Millionen Dollar (77 Millionen Euro). © dpa | Phil Masturzo
    Platz 9: Auf eine Million Dollar mehr kommt Star-Autor James Patterson. Allein in den USA verkaufte er 9,5 Millionen Bücher. Sein nächstes Projekt: ein Thriller mit Ex-Präsident Bill Clinton.
    Platz 9: Auf eine Million Dollar mehr kommt Star-Autor James Patterson. Allein in den USA verkaufte er 9,5 Millionen Bücher. Sein nächstes Projekt: ein Thriller mit Ex-Präsident Bill Clinton. © imago/Future Image | Dennis Van Tine
    Platz 8: 88 Millionen Dollar (79 Millionen Euro) heimste die Indie-Rock-Band Coldplay in den vergangenen zwölf Monaten ein. Kein Wunder – wenn sie auftreten, füllen sie immer gleich ganze Stadien.
    Platz 8: 88 Millionen Dollar (79 Millionen Euro) heimste die Indie-Rock-Band Coldplay in den vergangenen zwölf Monaten ein. Kein Wunder – wenn sie auftreten, füllen sie immer gleich ganze Stadien. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
    Platz 7: Ihn hat man nicht unbedingt sofort auf dem Zettel, wenn es um die Topverdiener geht. Dabei machte Radiomoderator Howard Stern zwischen Juni 2016 und Juni 2017 90 Millionen Dollar (80 Millionen Euro). Neben seiner Arbeit beim Sender SiriusXM verdient Stern unter anderem auch an Apps.
    Platz 7: Ihn hat man nicht unbedingt sofort auf dem Zettel, wenn es um die Topverdiener geht. Dabei machte Radiomoderator Howard Stern zwischen Juni 2016 und Juni 2017 90 Millionen Dollar (80 Millionen Euro). Neben seiner Arbeit beim Sender SiriusXM verdient Stern unter anderem auch an Apps. © REUTERS | Stephen Chernin
    Platz 6: Für R&B-Künstler The Weeknd lief es zuletzt rund. 92 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) verbuchte er im vergangenen Jahr auf der Haben-Seite. Das lag vor allem an seiner „Starboy: Legend of the Fall“-Welttournee.
    Platz 6: Für R&B-Künstler The Weeknd lief es zuletzt rund. 92 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) verbuchte er im vergangenen Jahr auf der Haben-Seite. Das lag vor allem an seiner „Starboy: Legend of the Fall“-Welttournee. © dpa | Daniel Deslover
    Platz 5: Bestverdienender Sportler in der Top 10 ist Real Madrids Cristiano Ronaldo. Der Portugiese kam in den vergangenen zwölf Monaten auf 93 Millionen Dollar (83 Millionen Euro). Allein für seinen Vertrag mit Real kassiert Ronaldo im Jahr 50 Millionen Dollar (45 Millionen Euro).
    Platz 5: Bestverdienender Sportler in der Top 10 ist Real Madrids Cristiano Ronaldo. Der Portugiese kam in den vergangenen zwölf Monaten auf 93 Millionen Dollar (83 Millionen Euro). Allein für seinen Vertrag mit Real kassiert Ronaldo im Jahr 50 Millionen Dollar (45 Millionen Euro). © REUTERS | KACPER PEMPEL
    Platz 4: Er hat Werbe-Deals mit Nike, Apple und Sprite – und nebenbei singt er noch: Drake ist der derzeit meist-gestreamte Musiker. Zusammen macht das 94 Millionen Dollar (84 Millionen Euro).
    Platz 4: Er hat Werbe-Deals mit Nike, Apple und Sprite – und nebenbei singt er noch: Drake ist der derzeit meist-gestreamte Musiker. Zusammen macht das 94 Millionen Dollar (84 Millionen Euro). © REUTERS | STEVE MARCUS
    Platz 3: Dieser Zauberlehrling mit der Narbe auf der Stirn ist noch immer eine Goldgrube für Autorin J.K. Rowling. 95 Millionen Dollar (85 Millionen Euro) bescherten ihr das Theater-Stück „Harry Potter and the Cursed Child“, der Spin-Off-Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und Potter-Attraktionen in Themenparks.
    Platz 3: Dieser Zauberlehrling mit der Narbe auf der Stirn ist noch immer eine Goldgrube für Autorin J.K. Rowling. 95 Millionen Dollar (85 Millionen Euro) bescherten ihr das Theater-Stück „Harry Potter and the Cursed Child“, der Spin-Off-Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und Potter-Attraktionen in Themenparks. © REUTERS | Neil Hall
    Platz 2: Sie machte nicht nur mit ihrer Schwangerschaft Schlagzeilen, sondern auch mit ihrem Album „Lemonade“ und anschließender Welttournee. Ergebnis: 105 Millionen Dollar (94 Millionen Euro).
    Platz 2: Sie machte nicht nur mit ihrer Schwangerschaft Schlagzeilen, sondern auch mit ihrem Album „Lemonade“ und anschließender Welttournee. Ergebnis: 105 Millionen Dollar (94 Millionen Euro). © REUTERS | Lucy Nicholson
    Platz 1: Ein bisschen verwundert es schon, dass Sean Combs alias Rapper Diddy die Forbes-Liste anführt. Schließlich hat man von ihm musikalisch schon länger nichts mehr gehört. Das ist offenbar aber auch nicht nötig, verdient er doch mit seiner Modelinie „Sean John“ prächtig. Insgesamt scheffelte Diddy in den vergangenen zwölf Monaten 130 Millionen Dollar (116 Millionen Euro).
    Platz 1: Ein bisschen verwundert es schon, dass Sean Combs alias Rapper Diddy die Forbes-Liste anführt. Schließlich hat man von ihm musikalisch schon länger nichts mehr gehört. Das ist offenbar aber auch nicht nötig, verdient er doch mit seiner Modelinie „Sean John“ prächtig. Insgesamt scheffelte Diddy in den vergangenen zwölf Monaten 130 Millionen Dollar (116 Millionen Euro). © REUTERS | STEVE MARCUS
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    Beyoncé sang bei Obamas Amtseinführung

    Ihr beider Aufstieg in den Pop-Olymp mit dem Höhepunkt ihrer Hochzeit 2008 ist eine dieser Selfmade-Geschichten, die die Ame­rikaner so lieben. Dabei sind sie ­inzwischen eben viel mehr als bloß Musiker. Beide gelten in den USA auch als starke politische Stimmen. Nicht ohne Grund war es Beyoncé, die zur Amtseinführung von Barack Obama zum US-Präsidenten die Nationalhymne sang. Beide engagieren sich für Wohltätigkeitsorganisationen und Jay-Z plant derzeit eine Serie über das Leben eines jungen Mannes, der vermutlich von rassistischen Polizisten getötet wurde.

    In ihren Liedern thematisieren sie zudem immer wieder ihre Rolle als schwarze Bürger, den Kampf gegen Rassismus und für Frauenrechte. Vielen Rassisten und Nationalisten in den USA ist ihr Erfolg sicherlich ein Dorn im Auge – doch die Abneigung scheinen sie geradezu zu genießen. Vielleicht kann nur jemand, der polarisiert, den ganz großen Erfolg haben.