Berlin. Mitten am Tag flüchteten Gefangene aus dem Berliner Gefängnis Plötzensee. Jetzt wird klar: Es sind noch mehr, als bisher bekannt war.

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ist einer der Ausbrecher freiwillig zurückgekehrt. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) teilte am Dienstag auf Twitter mit: „Einer der vier Entflohenen vom 28.12. hat sich gerade mit seinem Anwalt gestellt. Er wird nun in eine Anstalt mit höheren Sicherheitsvorkehrungen verlegt.“

Aus dem Gefängnis flohen in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr noch mehr Häftlinge als bisher bekannt. Insgesamt geht es jetzt um neun Männer, die entweder ausbrachen oder aus dem offenen Vollzug entwichen. Das teilte der Justizsenator mit.

Offener Vollzug weniger streng bewacht

Bekannt wurde, dass auch am Samstag sowie am Sonntag je ein Häftling aus dem Gefängnis in Charlottenburg floh. Um einen klassischen Ausbruch handelte es sich dabei aber nicht. Unklar war, ob die Männer tagsüber von einem genehmigten Ausgang nicht zurückkamen oder sich heimlich aus dem Gefängnis schlichen.

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Die Sicherheitsmaßnahmen im offenen Vollzug, bei dem Gefangene tagsüber außerhalb der JVA arbeiten dürfen, sind lange nicht so streng wie im üblichen Gefängnis.

2017 entwichen 42 Häftlinge aus offenem Vollzug

Am Donnerstag waren vier Gefangene ausgebrochen, von denen sich einer stellte. Am Freitag war bekannt geworden, dass ein weiterer Häftling

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war.

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. Einen von ihnen fasste inzwischen die Polizei.

Justizsenator Behrendt verwies darauf, dass im vergangenen Jahr allein aus dem offenen Vollzug in Plötzensee 42 Mal Häftlinge fliehen konnten. Dabei ging es vor allem um Menschen mit sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen, die verhängt werden, wenn jemand eine Geldstrafe nicht bezahlen kann. Oft sind das Schwarzfahrer und keine Schwerkriminellen. Auch in den Jahren davor gab es zwischen zehn und 43 „Entweichungen“. (dpa)