Potsdam. Eine Polizistin rang mit dem Tod, ein Bundestagskandidat wollte daher „Champus“ öffnen. Für den Skandal-Tweet wurde er nun verurteilt.

Ein ehemaliger Brandenburger Piraten-Politiker ist wegen eines Tweets, in dem er den Angriff auf eine Polizistin begrüßte, vom Amtsgericht Potsdam zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der 30-Jährige muss 1500 Euro zahlen. In der mittlerweile gelöschten Twitter-Nachricht hatte Thomas Goede zu dem Angriff auf eine 26-Jährige Polizistin am S-Bahnhof München-Unterföhring Mitte Juni geschrieben: „Weg mit dem Bullendreck“.

Der Tatbestand der Billigung von Straftaten sowie der Beleidigung sei eindeutig erfüllt, sagte die Richterin am Mittwoch zur Begründung. „Das war eine ganz deutliche Bejubelung einer ganz schlimmen Straftat.“

Polizistin kämpfte um ihr Leben

Die Piratenpartei in Brandenburg hatte als Konsequenz aus dem Fall sogar ihre Liste zur Bundestagswahl zurückgezogen, weil es nicht mehr möglich gewesen wäre, Goede von der Liste zu nehmen. Er stand auf dem zehnten Platz.

Die Polizistin kämpfte noch um ihr Leben, als Goede den Tweet abgeschickt hatte. Die junge Frau liegt nach Angaben ihrer Eltern aus dem November im Wachkoma. Sie hatte einen Steckschuss in den Kopf erlitten. (dpa/law)