Eisenhüttenstadt. Sie wurden per Lkw eingeschleust – und sind nun verschwunden. Fast alle 50 Flüchtlinge haben ihre Unterkunft in Brandenburg verlassen.

Fast alle der 50 irakischen Flüchtlinge, die sich in dem am Samstag im Osten Brandenburgs entdeckten Schleuser-Lastwagen befanden, sind aus der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt verschwunden. „Die Zimmer sind leer“, sagte Leiter Frank Nürnberger am Montag auf Anfrage. Zuvor hatte der RBB online berichtet.

Wann genau die Flüchtlingsfamilien verschwanden, war unklar, wie Nürnberger weiter sagte. Es gebe ungesicherte Informationen, wonach die Menschen in Autos mit Bielefelder Kennzeichen eingestiegen seien. Als denkbare Erklärung nannte Nürnberger, dass sie von Verwandten, die bereits in Deutschland seien, abgeholt wurden. Man wolle nun abwarten, ob sich die Menschen bei einer anderen Erstaufnahmeeinrichtung meldeten.

Lkw auf der Autobahn gestoppt

Zwei von 50 irakischen Flüchtlingen seien in Eisenhüttenstadt geblieben. Es handelt sich laut Nürnberger um einen unbegleiteten Jugendlichen, der dem Jugendamt übergeben wurde, sowie um eine Person, die sich unter einem Bett versteckte.

Die Bundespolizei hatte den Lastwagen mit den Menschen auf der Ladefläche am frühen Samstagmorgen auf der Autobahn 12 nahe der polnischen Grenze gestoppt. Die Aktion war womöglich von einer ganzen Gruppe gesteuert worden. „Wir gehen davon aus, dass hinter der Schleusung eine Bandenstruktur steckt“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Montag.

Der türkische Lastwagenfahrer und ein mutmaßlicher Komplize aus Syrien, der sich auf der Ladefläche befunden hatte, sitzen in Untersuchungshaft. (dpa)