Berlin. Sieben junge Männer sitzen in Haft, weil sie einen Obdachlosen angezündet haben sollen. Nun äußert sich der Bruder eines Verdächtigen.

Der Fall eines angezündeten Obdachlosen hatte für Aufsehen und Empörung gesorgt. Sieben Jugendliche und junge Männer sollen den Mann auf einem U-Bahnhof in Berlin in Brand gesetzt haben. Nach der Veröffentlichung eines Videos aus einem U-Bahn-Zug stellten sich die Verdächtigen, sechs syrische Asylbewerber und ein 21 Jahre alter Flüchtling. Sie sitzen wegen des Verdachts des versuchten gemeinschaftlichen Mordes in U-Haft.

Der „Spiegel“ zitiert den Bruder eines der Verdächtigen, der an die Unschuld des 15-Jährigen glaubt. Er habe seinen jüngsten Bruder Bashar auf den Fahndungsfotos erkannt, so Emad K. zu dem Magazin. „Die Mütze, die Nase, mir war klar, das ist Bashar.“ Er habe seinen Bruder angerufen und ihn überzeugt, sich zu stellen. Bashar habe ihm gesagt, dass er nichts gemacht habe.

Bruder nimmt Verdächtigen in Schutz

Bashar und seine syrischen Freunde hätten den Obdachlosen nicht gezielt und gemeinsam angezündet, so Emad K. Der Libyer habe ein Papiertaschentuch entflammt und auf eine neben dem Obdachlosen liegende Tüte oder Tasche geworfen. „Mein Bruder ist unschuldig“, sagt Emad K. Ein Cousin des Tatverdächtigen ergänzt dem Bericht zufolge, der Obdachlose habe während der Tat nach Angaben von Bashar K. nicht geschlafen. Der Mann sei stattdessen auf dem Bahnsteig herumgelaufen und habe sich dann zu den jungen Flüchtlingen gesetzt.

Bei der Attacke war die Kleidung des angeblich schlafenden Mannes in Brand geraten. Zeugen griffen sofort ein und löschten die Flammen, während die Tatverdächtigen in eine U-Bahn stiegen und flüchteten. (alu)

• Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.