Essen. Mario Basler hat sich am Sonntag ebenfalls zu der Erdogan-Affäre um Ilkay Gündogan und Mesut Özil geäußert. Letzteren kritisiert er.

Die Debatte um die Veröffentlichung der Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan belastet die deutsche Nationalmannschaft wenige Tage vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Auch im letzten Vorbereitungsspiel am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien (2:1) hatten viele Fans den ehemaligen Dortmunder Gündogan nach dessen Einwechslung und bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Özil stand in Leverkusen aufgrund einer leichten Knieprellung nicht auf dem Platz. Bei der 1:2-Niederlage gegen Österreich bekam aber auch er die Wut zahlreicher deutscher Anhänger zu spüren.

Ex-Nationalspieler Mario Basler hat sich am Sonntag ebenfalls zu der Erdogan-Affäre geäußert. Der 49-Jährige sieht vor allem Bundestrainer Joachim Löw in der Pflicht. Denn laut Basler könnten Pfiffe gegen einzelne Spieler die Leistung der gesamten Mannschaft beeinflussen. Löw müsste in diesem Fall eingreifen. "Wenn sie (Gündogan und Özil; Anm. d. Red.) im ersten WM-Spiel der deutschen Mannschaft ausgepfiffen werden, muss Jogi Löw reagieren, sie auswechseln und darf sie nicht mehr spielen lassen. Denn so gefährdet er einen großen Titel", sagte Basler in der TV-Sendung "Doppelpass" bei Sport1.

Ex-Nationalspieler Mario Basler hinterfragt Mesut Özils sportliche Leistungen

Ein sportlicher Nachteil wäre eine Nichtberücksichtigung im Fall von Özil nach Meinung von Basler nicht. Der Sport1-Experte kritisierte den offensiven Mittelfeldspieler des FC Arsenal London für seine Leistungen im Trikot der deutschen Nationalmannschaft scharf. "Özil ist überbewertet", polterte Basler gegen den Weltmeister. "Da kann er noch 100 Länderspiele machen. Für mich ist er ein Mitläufer. Er hat sicher außergewöhnliche Fähigkeiten. Aber in großen Spielen, bringt er sie nicht auf den Platz."