New York. Sechs Wochen nach ihrem Wimbledon-Triumph ist Angelique Kerber wieder heiß auf Tennis. Diese Woche ist sie bei den US Open gefragt.

Sechs Wochen nach dem Glücksmoment auf dem berühmtesten Tennisplatz der Welt, dem Centre Court des ehrwürdigen All England Lawn Tennis and Croquet Club in Wimbledon, wird es für Angelique Kerber wieder ernst. Die 30-Jährige trifft in der ersten Runde der US Open am Dienstag auf die russische Außenseiterin Margarita Gasparjan.

Kerber kann auch in New York mühelos um den Titel mitspielen, es gibt keine alles und alle dominierende Gegnerin. Aber Kerber muss vor allem mit sich selbst klar kommen, mit der komplizierten Rückkehr in einen Grand-Slam-Alltag, in dem die Gegnerinnen einen Sieg gegen sie als veritablen Coup verbuchen dürfen.

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Noch muss Kerber erst beweisen, dass sie nach diesem zweiten Höhenflug im Profitennis besser für die Nebenwirkungen der guten Taten gerüstet ist und mit dem unvermeidlichen Erwartungsdruck umgehen kann. „Sehr gelassen“ wolle sie in das New Yorker Turnier gehen, sagte Kerber, „aber auch mit großem Ehrgeiz, mit großer Leidenschaft“.

Vorbereitung in der Stille der Hamptons

Darauf wird es in der Tat ankommen für die 30-jährige Weltklassespielerin: die Balance zu finden zwischen Lockerheit und Entschlossenheit. Den Triumph von Wimbledon hinter sich zu lassen und abzuhaken, wieder in die eingeübten Grand-Slam-Routinen umzuschalten, das zu tun, was auch, aber nicht nur in Wimbledon erfolgreich war: nur an den berühmten nächsten Punkt, den nächsten Satz, das nächste Spiel zu denken.

Um sich nicht allzu früh vom üblichen US-Open-Trubel, dem ganz normalen Chaos draußen in Flu­shing Meadow, anstecken zu lassen, kehrte Kerber zuletzt noch einmal dem Big Apple den Rücken und genoss stille Zeit in den Hamptons, einem beliebten Ferien- und Wochenendziel der schönen und reichen New Yorker.

Kerbers Form kommt zurück

Sie ließ dabei auch ein wenig die Fehlschläge hinter sich, die ihre Vorbereitung auf die US Open prägten. Die frühen Turnierabschiede in Montreal und Cincinnati etwa. „Ich mache mir deswegen keine großen Sorgen. Ich spüre, dass meine Form in New York zurückgekommen ist“, sagt Kerber. Vorbereitung sei Vorbereitung. Und Grand Slam ist Grand Slam. Hier, in New York, zählt es.