Mönchengladbach. Die Leitung der Nationalmannschaft analysiert derzeit das Aus bei der WM. Gladbach-Trainer Dieter Hecking hat einige Forderungen.

Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking hat in einer Umfrage des „Kicker“ den Deutschen Fußball-Bund (DFB) kritisiert. „Wir müssen den Leistungsgedanken wieder in den Mittelpunkt rücken”, meinte der 53-Jährige. Dies sei durch frühere Erfolge mit der Nationalmannschaft und als Liga möglicherweise etwas vernachlässigt worden.

2014 wurde Deutschland noch Weltmeister, doch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland ist die deutsche Nationalmannschaft als Gruppenletzter bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Eine Blamage. Für Gladbach-Trainer Hecking müssen nun die richtigen Schlüsse gezogen werden – auch in der Außendarstellung.

„Natürlich sind Marketing und Sponsorentermine wichtig“, erklärte Hecking, „aber in erster Linie müssen wir wieder an das Arbeiten, das Fußballarbeiten, denken.”

Gladbach-Trainer Hecking: „Vielleicht ist das Aus nicht schlecht“

Schon beim Trainingsauftakt der Gladbacher hatte Hecking klare Worte gesprochen. Da ging es vor allem um die Erwartungshaltung in Deutschland. „Ich denke, gerade jetzt hat ganz Deutschland erfahren, wie es mit Erwartungen sein kann“, sagte Hecking da. Und weiter: „Ich glaube, in Deutschland sind Erwartungen generell sehr, sehr hoch und dann ist die Enttäuschung umso größer. Wir sollten alle mal in Deutschland ein bisschen runterkommen und deswegen ist das Ausscheiden bei der WM vielleicht nicht schlecht, um alle mal wieder ein bisschen zu erden“.

Welche Lehren die Führung der Nationalmannschaft zieht, steht indes noch nicht fest. Seit Donnerstag analysiert die Leitung der Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff in Frankfurt das Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft. Klar ist: Löw und Bierhoff wollen trotz des blamablen Ausscheidens weiterarbeiten. Bei der Europameisterschaft in zwei Jahren soll Wiedergutmachung betrieben werden. Löw besitzt sogar noch einen gültigen DFB-Vertrag bis zum Jahr 2022.