Moskau. Kolumbien benimmt sich nach dem WM-Aus gegen England daneben. Stürmerstar Falcao erhebt irre Vowürfe gegen Schiedsrichter Mark Geiger.

Kolumbiens Topstürmer Radamel Falcao hat nach dem Achtelfinal-Aus seiner Mannschaft bei der Fußball-WM in Russland heftige Kritik an Schiedsrichter Mark Geiger geübt. Die Südamerikaner unterlagen England im Elfmeterschießen mit 3:4.

"Der Schiedsrichter war eine Schande. Es ist schon komisch, dass er nur Englisch auf dem Platz sprach. Da ist sicher schon ein Stück Parteilichkeit dabei", sagte der Stürmer des französischen Erstligisten AS Monaco. Da Geiger aus den USA stammt, ist wenig verwunderlich, dass er auf Englisch sprach. Falcao wetterte aber noch weiter: "Es war mehr als deutlich, dass er im Zweifelsfall immer für England gepfiffen hat."

Sterling wird umgecheckt

Allerdings gingen die unfairen Aktionen und Reklamationen eher von Seite der Südamerikaner aus. Ein kolumbianischer Betreuer checkte den Engländer Raheem Sterling (Manchester City) um, als dieser sich in der Pause auf dem Weg in die Kabine machte.

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Bei Falcaos Vorwürfen spielte die 57. Minute eine Rolle. Da hatte Geiger nach einem ungeschickten Foul von Carlos Sanchez gegen Harry Kane auf Strafstoß für England entschieden. Der gefoulte Kane verwandelte sicher zum 1:0. Yerry Mina schaffte aber noch per Kopfball (90.+3) den Ausgleich.

Dier schießt England ins Glück

Im Elfmeterschießen setzten sich die Engländer dann durch: Carlos Bacca scheiterte mit Kolumbiens letztem Elfmeter an Torhüter Jordan Pickford, Eric Dier schoss England ins Glück.

Das sorgte für Trauer im Lager der Kolumbianer. "Wir haben den letzten Schweißtropfen gegeben. Leider endet für uns das Abenteuer WM. Aber wir fahren mit einem ruhigen Gewissen heim, weil wir alles gegeben haben", sagte Torwart David Ospina, der den Elfmeter von Jordan Henderson zwar stark parierte, bei den anderen Versuchen der Engländer aber das Nachsehen hatte.

Während Kolumbien nun die Heimreise antritt, kann England durch einen Sieg über Schweden am Samstag zum ersten Mal seit 1990 wieder ein WM-Halbfinale erreichen (ddh).