Watutinki. Deutschland startet am Sonntag gegen Mexiko in die Weltmeisterschaft. Wir beantworten die wichtigsten Fragen vor dem Duell.

Wie wird das deutsche Team in die WM starten?

Mit einem Hurra – zumindest, wenn es so läuft wie immer. Die Deutschen sind nämlich die großen Frühstarter bei WM-Turnieren. 2006 traf Philipp Lahm beim 4:2-Auftakt gegen Costa Rica schon nach sechs Minuten. Acht Minuten waren erst bei der WM 2010 gespielt, als Lukas Podolski beim 4:0 gegen Australien die Führung erzielte. Und vor vier Jahren in Brasilien verwandelte Thomas Müller nach zwölf Minuten einen Elfmeter gegen Portugal. Das Spiel endete dann 4:0. „Wir haben oft gezeigt, dass wir gut reinkommen in so ein Turnier“, weiß Jerome Boateng zu berichten, der seit 2010 schon dabei ist.

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    Bei den vergangenen vier Weltmeisterschaften startet die DFB-Auswahl stets mit mindestens vier eigenen Toren (2002 gab es ein 8:0 gegen Saudi-Arabien). Seit 1990 gab es immer einen Sieg im ersten Gruppenspiel. Und überhaupt erst einmal kam es vor, dass Deutschland zum Start verlor: 1982 gab es gegen Algerien ein 1:2. Es reichte am Ende trotzdem für den Finaleinzug. Aber Achtung: Auch die Mexikaner können Turnierstarts. Ein erstes WM-Spiel verloren sie zuletzt 1994 (0:1 gegen Norwegen).

    Wie ist der Gegner einzuschätzen?

    Mexiko hat bei den letzten sechs WM-Turnieren stets die Gruppenphase überstanden. Dann war aber auch immer Schluss. „Das ist ein sehr, sehr guter Gegner“, sagte trotzdem Toni Kroos. „Ich bin froh, dass wir ihn gleich zu Beginn haben. Das ist für den Kopf gut. Dann muss man sofort voll da sein“, so der 28-Jährige. Das Team des in seiner Heimat durchaus umstrittenen Trainers Juan Carlos Osorio ist als der stärkste Kontrahent in der deutschen Gruppe F einzuschätzen, in der sich noch Schweden und Südkorea befinden. Zwar siegte Löws Elf vor einem Jahr beim Confed Cup scheinbar locker mit 4:1. „Aber spielerisch waren die Mexikaner eigentlich besser“, berichtete der deutschen Rechtsverteidiger Joshua Kimmich, der schon damals dabei war. 2017 übrigens gelangen Deutschland durch Leon Goretzka auch zwei schnelle Tore in der sechsten und achten Minute. Danach gab es kein Zurück mehr für die Mexikaner.

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      Heute ist der ehemalige Leverkusener Angreifer Chicharito, der mittlerweile für West Ham United in England stürmt, immer noch der gefährlichste Spieler beim Gegner. In elf Partien gegen Mexiko gab es fünf Siege und nur eine Niederlage für die Deutschen (1985).

      Welches Angeberwissen kann man zum Spiel gebrauchen?

      Für Joachim Löw wird die Partie gegen Mexiko das 100. Pflichtspiel als Bundestrainer. Schicke, stolze Zahl. Der 58-Jährige geht zum sechsten Mal in eine WM oder EM. Das schafften zuvor lediglich Carlos Alberto Parreira und Helmut Schön. Mit der Partie gegen die Südamerikaner wird Löw auch der Trainer mit den meisten Spielen bei den beiden Großereignissen sein. Er hat dann 32 und ist der alleinige Rekordhalter vor dem Brasilianer Luiz Felipe Scolari (31 Spiele bei WM und EM).

      Auf welchen Spieler sollte man beim deutschen Team besonders achten?

      Auf Thomas Müller natürlich. Es ist die dritte WM für den Münchner. Vor diesem Turnierstart hatte nur der Kader von Argentinien zusammen schon mehr WM-Tore erzielt (zwölf) als Müller (zehn). Hinter ihm kamen alle Spieler von Mexiko gemeinsam auf neun Treffer und stehen damit auf Platz drei. WM-Zeit ist Müller Zeit. Weltmeister Miroslav Klose hält den Rekord für die meisten erzielten WM-Tore (16). Müller hat sich vorgenommen, eine neue Bestmarke aufzustellen. Ob ihm das schon bei dieser WM gelingt, hängt auch davon ab, ob Müller gegen Mexiko gut ins Turnier startet.