Frankfurt/Main.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht die Fußball-Nationalmannschaft bei der WM angesichts der Menschenrechtslage in Katar vor einer großen Herausforderung.

«Wir müssen darauf achten, diesen Spagat zu finden, zwischen der Verantwortung und dem Bewusstsein, das wir als Menschen haben. Auf der anderen Seite gehen wir als deutsche Fußball-Nationalmannschaft rüber, wir vertreten unser Land, wir wollen erfolgreich Fußball spielen», sagte Bierhoff beim DFB-Kongress «Sport und Menschenrechte: Maßnahmen vor, während und nach der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022» in Frankfurt.

Die «vielen Geräusche und auch Kritiken, die vorher kommen», dürften «nicht dazu führen, dass wir keine Lust am Turnier haben. Sondern, dass wir uns auf eine Weltmeisterschaft freuen, auf das Messen mit den Besten der Welt und darauf freuen, dass wir Deutschland vertreten können und hoffentlich den nächsten Stern holen», gab Bierhoff als sportliche Vorgabe für die Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick für das Turnier vom 20. November bis 18. Dezember aus.

Spieler sollen aufgeklärt werden

Auch vor den anstehenden letzten Gruppenspielen in der Nations League am Freitag in Leipzig gegen Ungarn und drei Tage später in London gegen England würden die Nationalspieler nochmals mit der schwierigen Situation am Arabischen Golf vertraut gemacht, kündigte Bierhoff an.

Im Vorjahr hatten die Nationalspieler mit Aktionen unmittelbar vor WM-Qualifikationsspielen die Einhaltung von Menschenrechten angemahnt. In diesem Jahr folgten unter anderem Vorträge von Menschrechtsexperten für die Fußball-Profis. In Katar trifft die DFB-Auswahl in ihrer Vorrundengruppe auf Japan (23. November), Spanien (27. September) und Costa Rica (1. Dezember).