Anderlecht. Das Europa-League-Märchen von Union Berlin ist beendet. Bei Saint-Gilloise kassiert der Bundesligist eine 0:3-Pleite und scheidet aus.

Die Europareise von Union Berlin hat im Lotto-Park von Anderlecht ein unglückliches Ende genommen. Beim Namensvetter Royale Union Saint-Gilloise verpasste der Fußball-Bundesligist den historischen Einzug ins Viertelfinale der Europa League. Die Belgier waren den müden Berlinern, die nun schon seit fünf Spielen ohne Sieg sind, beim 3:0 (1:0) am Donnerstagabend klar überlegen.

Union Berlin in Belgien ohne Chance

Teddy Teuma (18. Minute) stellte die Weichen für die Gastgeber mit seinem Tor früh auf Sieg. Lazare Amani (63.) machte alles klar, Loic Lapoussin (90.4) sorgte sogar noch für Unions höchste Europapokal-Niederlage. Der eingewechselte Janik Haberer sah zuvor wegen wiederholten Foulspiels in der 80. Minute die Gelb-Rote Karte.

Die Eisernen hatten in ihrem schon 14. Pflichtspiel in diesem Jahr nichts entgegenzusetzen. Statt auf einen Kracher wie Juventus Turin oder Manchester United als nächsten internationalen Kontrahenten zu hoffen, müssen sich die Berliner nun auf den Bundesliga-Endspurt konzentrieren.

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Der Trost: Die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison ist da weiter drin. Am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) kommt Eintracht Frankfurt als direkter Konkurrent im Duell der enttäuschten Europacup-Verlierer dieser Woche ins Stadion an der Alten Försterei.

Bloß keine haarsträubenden individuellen Fehler wie beim wilden 3:3 im Hinspiel - das hatte Trainer Urs Fischer als seine Erwartung klargemacht. In der sechsten Minute leistete sich Diogo Leite genau einen solchen. Simon Adingras Schuss konnte Robin Knoche noch kurz vor der Linie klären. Victor Boniface setzte den zurückspringenden Ball an den Pfosten. Die Power von Saint-Gilloise hätten die Berliner aus den schon drei Duellen in Gruppenphase und Hinspiel besser kennen können.

Schnell wurde den rund 2000 treuen Union-Fans klar, dass das ihre letzte Auslandsreise in dieser Saison sein würde. Nach der UEFA-Androhung einer Auswärtssperre wurde diesmal keine Pyrotechnik abgebrannt. Ein Banner mit Schimpftirade gegen den Verband war Form des Protests.

Als wieder Leite sich nach Knoches riskantem Zuspiel von Adingra überrumpeln ließ, drosch Teuma den Ball flach ins Tor. Kapitän Rani Khedira versuchte mit Körpersprache Trotz und Durchhaltewillen zu demonstrieren. Es blieb bei dem Versuch. Saint-Gilloise spulte sein Pensum in einem den Gegner entnervenden Takt herunter, wie es Union Berlin in Bestform zu tun pflegt.

Saint-Gilloise schlägt in der Schlussphase eiskalt zu

Als in der zweiten Halbzeit das Gefühl hauchzart aufkam, Union könne mit einem Glücksschuss vielleicht die Verlängerung erzwingen, spielte Boniface seinen Kollegen Amani frei, der schoss ein und feierte mit einem Flickflack. Nicht nur die besseren Fußballer, auch noch die besseren Bodenturner stellte an diesem Abend die belgische Union. Sheraldo Becker (87.) verhinderte kurz vor der Linie mit einer Rettungstat zunächst das 0:3 durch Boniface, ehe Lapoussin den Schlusspuinkt setzte.