Doha. Der dritte Spieltag der WM in Katar beginnt heute. Vier Spiele stehen am Dienstag an. Der DFB schielt bereits auf Donnerstag. Unser Liveblog.

  • Bei der Fußball-WM in Katar beginnt heute der dritte Gruppenspieltag. Anpfiff bei den Duellen zwischen der Niederlande und Katar sowie Ecuador gegen Senegal ist um 16 Uhr. Um 20 Uhr treffen der Iran und die USA sowie England und Wales aufeinander.
  • Die DFB-Elf bereitet sich indes auf das dritte Spiel gegen Costa Rica am Donnerstag vor. Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist klar: Stürmer Niclas Füllkrug gehört in die Startelf.
  • Der DFB muss für die geschwänzte Pressekonferenz vor dem WM-Spiel der Nationalmannschaft gegen Spanien (1:1) 10.000 Schweizer Franken bezahlen. Die Strafe, die umgerechnet etwa 10.100 Euro entspricht, sprach der Weltverband FIFA am Dienstag aus.
  • Der Italiener, der mit einer Regenbogen-Fahne beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay aufs Feld gelaufen ist, ist wieder auf freiem Fuß. Weitere Konsequenzen drohen ihm nicht.

WM 2022 heute live: Finale in Gruppe A - Der Live-Ticker

US-Matchwinner Pulisic nach Siegtor im Krankenhaus

23:20 Uhr: US-Nationalspieler Christian Pulisic ist nach seinem Siegtor im WM-Gruppenspiel gegen den Iran (1:0) ins Krankenhaus eingeliefert worden. „Ihm ist schwindelig geworden, darum ist er im Hospital. Ich denke, das war vor allem eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte US-Coach Gregg Berhalter nach dem Einzug ins Achtelfinale.

Nach FIFA-Strafe: Flick mit Klostermann bei Pressekonferenz

18:30 Uhr: Nach einer Geldstrafe und einer Verwarnung durch die FIFA für den DFB wird Hansi Flick vor dem WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica diesmal nicht alleine bei der obligatorischen Pressekonferenz erscheinen. Wie der Weltverband am Dienstag bekannt gab, wird neben dem Bundestrainer am Mittwoch auch Verteidiger Lukas Klostermann um 13.30 Uhr deutscher Zeit auf dem Podium im internationalen Pressezentrum in Doha sitzen. Der DFB bestätigte die Pk-Besetzung.

Deutschland trainiert ohne Goretzka, Raum und Kehrer

Hansi Flick hat ohne Leon Goretzka, Thilo Kehrer und David Raum die kurze Vorbereitung auf das letzte Gruppenspiel der Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Costa Rica begonnen. Beim Training im Stadion in Al-Shamal am späten Dienstagnachmittag (Ortszeit) fehlte das Trio aus Gründen der Belastungssteuerung, wie der DFB mitteilte. Offensivspieler Leroy Sané stand dem Bundestrainer dagegen bei der Übungseinheit in Al-Shamal zur Verfügung. „Wir begeben uns jetzt absolut in den Tunnel der Vorbereitung“, hatte Angreifer Thomas Müller Stunden zuvor in Katar angekündigt.

Oliver Kahn: Vorrunden-Aus wäre schlimmer als FIFA-Diskussionen

13:45 Uhr: Ein erneutes Gruppen-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft würde für Vorstandschef Oliver Kahn von Rekordmeister Bayern München in Deutschland einen größeren Imageschaden anrichten als die Diskussionen rund um die umstrittene WM in Katar. „Die Leute werden sich auch nach der Weltmeisterschaft, vielleicht mehr denn je, für die Bundesliga und die Champions League interessieren. Es würde dem Fußball eher schaden, wenn die deutsche Nationalmannschaft zum zweiten Mal in der Vorrunde ausscheidet“, sagte Kahn im Sky-Interview.

Der Vize-Weltmeister von 2002 rechnet vor dem Vorrunden-Finale gegen Costa Rica am Donnerstag (20.00 Uhr/ARD und MagentaTV) aber fest mit dem Achtelfinaleinzug der DFB-Auswahl aus: „Ich gehe innerlich davon aus, dass sie weiterkommt.“

Regenbogen-Flitzer ist wieder auf freiem Fuß

11.45 Uhr: Der Regenbogen-Flitzer aus dem WM-Spiel zwischen Portugal und Uruguay (2:0) ist wieder auf freiem Fuß. Der Italiener sei nach kurzem Arrest freigelassen worden, teilte das italienische Außenministerium am Dienstag mit. Weitere Konsequenzen muss der inzwischen als Mario Ferri (35) identifizierte Mann offenbar nicht befürchten.

„Das Außenministerium hat den Fall zusammen mit der italienischen Botschaft in Doha verfolgt“, teilte das Ministerium der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne weitere Angaben zum Aufenthaltsort des Mannes zu machen: „Nach einem kurzen Arrest wurde der Mann von den Behörden ohne weitere Konsequenzen freigelassen.“

Wieder auf freiem Fuß: Der Flitzer aus dem Spiel zwischen Portugal und Uruguay.
Wieder auf freiem Fuß: Der Flitzer aus dem Spiel zwischen Portugal und Uruguay. © dpa

Nach Regelverstoß vor Spanien-Spiel: DFB muss Geldstrafe zahlen

10:45 Uhr: Der Deutsche Fußball-Bund muss nach dem Regelverstoß bei der Pressekonferenz vor der WM-Partie gegen Spanien eine Geldstrafe in Höhe von 10 000 Schweizer Franken (umgerechnet rund 10 100 Euro) zahlen. Der zudem jetzt verwarnte DFB war nur mit Bundestrainer Hansi Flick und nicht wie vorgeschrieben zusätzlich mit einem Spieler bei der Fragerunde im internationalen Medienzentrum vertreten. Das Strafmaß teilte der Weltverband FIFA am Dienstag mit.

Begründet worden war das Vorgehen von Flick mit der aus seiner Sicht langen Anreise vom Teamquartier im Norden Katars in die gut 100 Kilometer entfernte Hauptstadt. Diese sei rund 30 Stunden vor dem Anpfiff keinem der 26 Spieler seines Kaders „zuzumuten“, sagte Flick. Die Regel, dass die Pressekonferenz vor einem WM-Spiel im Medienzentrum in Al-Rajjan abgehalten werden muss, gilt für alle 32 WM-Teilnehmer. Die Partie am Folgetag endete 1:1.

Verletzter Superstar Neymar auch erkrankt: „Ein wenig Fieber“

10:15 Uhr: Brasiliens Superstar Neymar schaute beim 1:0-Sieg im zweiten WM-Gruppenspiel gegen die Schweiz im Teamhotel zu - aber nicht nur wegen seiner Knöchelverletzung. Sein Teamkollege Vinicius Junior plauderte nach dem Spiel aus, dass der 30-Jährige auch leicht erkrankt sei.

„Er war traurig, dass er nicht mitkommen konnte, es geht ihm ein bisschen schlecht“, sagte der Außenstürmer dem Sender TV Globo: „Nicht nur wegen des Fußes, sondern auch wegen ein wenig Fieber. Ich hoffe, dass er sich so schnell wie möglich erholt.“

Neymar hatte sich beim 2:0 gegen Serbien zum Auftakt eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen. Wann er wieder spielen kann, ist offen. Im letzten Vorrundenspiel am Freitag gegen Kamerun wird nicht mit seinem Einsatz gerechnet, zumal Brasilien bereits das Achtelfinale erreicht hat.

Brasiliens Neymar.
Brasiliens Neymar. © Getty

WM-Organisationschef: Mehrere Hundert tote Gastarbeiter insgesamt

Der Generalsekretär des Organisationskomitees, Hassan al-Thawadi, hat in einem Interview von mehreren Hundert toten Gastarbeitern im Zusammenhang mit der WM in Katar gesprochen. „Die Schätzung ist bei etwa 400, zwischen 400 und 500. Ich habe die exakte Zahl nicht“, sagte al-Thawadi in dem Gespräch mit Piers Morgan für den britischen TV-Sender „Talk TV“. Morgan hatte gefragt: „Wissen Sie, wie viele Menschen in Katar in den letzten zwölf Jahren bei Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft ums Leben gekommen sind, seit Sie den Zuschlag erhalten haben? Mit anderen Worten: neue Hotels, neue Brücken, was auch immer. Wie hoch ist die realistische Gesamtzahl der Arbeitsmigranten, die infolge der Arbeiten für die Fußballweltmeisterschaft gestorben sind?“

Das Organisationskomitee wies am Dienstagnachmittag darauf hin, dass sich die Aussage von al-Thawadi auf nationale Statistiken für alle arbeitsbedingten Todesfälle landesweit in Katar, für alle Branchen und Nationalitäten im Zeitraum von 2014 bis 2020 beziehe. Diese Zahl liege bei 414.

Matthäus wünscht sich Füllkrug in der Startelf

7.30 Uhr: Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wünscht sich einen Startelfeinsatz von Spanien-Held Niclas Füllkrug im WM-Gruppenfinale der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Costa Rica. „Er ist der, der uns vorne in der Box fehlt, das habe ich schon vorher gesagt. Gegen Costa Rica müsste er eigentlich von Anfang an spielen“, sagte Matthäus der Bild.

Joker Füllkrug hatte die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick mit seinem Treffer zum Endstand gegen Spanien (1:1) vor der zweiten Niederlage im zweiten Spiel in Katar bewahrt. „Es war ja nicht nur das Tor, er war auch an anderen guten Szenen beteiligt“, sagte Matthäus und fügte in seiner Sky-Kolumne mit Blick auf das Spiel am Donnerstag (20 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) an: „Wenn man mit einem richtigen Neuner spielen will, der vorne knipst, dann ist Füllkrug die richtige Wahl.“

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus © dpa

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Die WM-Spiele am Dienstag im Überblick

7:00 Uhr: Die Niederlande peilen bei der Fußball-WM in Katar den ersten Platz in Gruppe A an, England will das in Gruppe B schaffen. Die beiden europäischen Topteams stehen am Dienstag beim Turnier im Golfemirat im Fokus. Während die Gastgeber bereits frühzeitig ausgeschieden sind, können alle weiteren Teams der Gruppen A und B zum Auftakt des dritten und letzten Vorrundenspieltags noch den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Was sich ab heute beim Turnier in Katar ändert: Es gibt zwar weiterhin vier Spiele pro Tag - aber nur noch zwei statt vier Anstoßzeiten. Die finalen Gruppenpartien werden parallel ausgetragen.

Mehr News zur WM 2022 in Katar

Niederlande - Katar (16 Uhr/ARD und MagentaTV)

Ein Sieg und damit Platz eins in der Gruppe sind bei den Niederländern fest eingeplant. Gegen Außenseiter Katar, der keine Chance mehr auf die K.o.-Runde hat, steht im Vordergrund, die eigene Offensive ins Laufen zu bringen. Beim 1:1 gegen Ecuador brachte das Team von Bondscoach Louis van Gaal nur einen Schuss auf das Tor zustande, was für eine Elftal schlicht inakzeptabel ist. Für Asienmeister Katar geht es nur noch darum, nicht als erster WM-Gastgeber in der Geschichte punktlos auszuscheiden.

Ecuador - Senegal (16 Uhr/MagentaTV)

Für beide Teams geht es in Gruppe A noch ums Weiterkommen. Ecuadors Torjäger Énner Valencia ist dabei leicht angeschlagen, kann aber spielen. Schießt er das nächste Tor für Ecuador, wäre dies mit dann sieben WM-Toren in Serie für sein Land ein WM-Rekord. Afrikameister Senegal benötigt einen Sieg, um zum zweiten Mal nach 2002 bei einer WM das Achtelfinale zu erreichen. Der Auftritt beim 3:1 gegen Katar machte dabei Mut.

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Iran - USA (20 Uhr/ARD und MagentaTV)

Brisanter könnte ein Spiel für die Iraner kaum sein, sportlich und politisch. Die USA gelten in der Doktrin der Islamischen Republik als der große Satan, eine Niederlage in Gruppe B wäre mehr als nur ein Misserfolg auf dem Platz. Auch sportlich könnte das Spiel historisch werden. Mit einem Sieg würde sich Iran sicher erstmals für die K.o.-Runde qualifizieren. Nach zwei Unentschieden gegen Wales (1:1) und England (0:0) brauchen die Amerikaner einen Sieg, um das Achtelfinale noch zu erreichen.

Wales - England (20 Uhr/MagentaTV)

Die Engländer von Coach Gareth Southgate sind noch nicht durch, aber praktisch kaum mehr von einem der beiden Top-Plätze zu verdrängen. Mit einem Sieg im Briten-Duell würden die Three Lions den Gruppensieg absichern. Dauerspieler Jude Bellingham könnte eine Pause bekommen. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen die USA und dem 0:2 gegen Iran geht Wales um Stürmerstar Gareth Bale mit schlechten Voraussetzungen in das letzte Gruppenspiel. Die Waliser müssen auf jeden Fall gewinnen, um eine Chance zu haben. (fs/dpa/sid)