Doha. Nach dem Remis gegen Spanien ist dem Bundestrainer die Erleichterung anzumerken. Nun beginnt die Vorbereitung auf Costa Rica.

Der eine hatte einen zerknitterten Trainingsanzug an, ein zerknittertes Gesicht und trug eine Laune spazieren, als wenn er gerade die Gasabrechnung aus dem Briefkasten geholt hätte. Der andere hatte einen eleganten Designeranzug an, ein freundliches Gesicht und lachte mit dem Saal um die Wette, als wenn gerade die neuste Staffel der Comedy-Serie „LOL: Last one laughing“ geboten wurde. Der eine war Hansi Flick. Und der andere auch.

Rund 30 Stunden lagen zwischen den Auftritten des einen und des anderen. Und ein 1:1 gegen Spanien. Der Vor-Spanien-Hansi war übellaunig am Sonnabend um 18.15 Uhr im internationalen Pressezentrum vor die Medien getreten, hatte sich über die Klimaanlage und die Fifa geärgert, die ihn dazu verdonnert hatte, den weiten Weg aus dem Nationalmannschaftsquartier im Norden auf sich zu nehmen. „Wir müssen das akzeptieren – wie so vieles hier,“ hatte der Vor-Spanien-Flick gesagt. Die Fifa hat am Montag sogar ein Verfahren gegen den DFB eröffnet, weil kein Fußballer den Bundestrainer zur Pressekonferenz begleitet hatte.

Bundestrainer Flick: Diesmal stimmten die Auswechslungen

Der Nach-Spanien-Bundestrainer schwebte am späten Sonntagabend nach dem 1:1 durch das Al Bayt Stadion. Es war bereits weit nach Mitternacht, als Flick noch einmal das Spiel Revue passieren ließ, seine Aufstellung erklärte und sich auch eine kleine Witzelei mit einem spanischen Journalisten erlaubte. Der ganze Druck, der vor der Partie auf dem 57-Jährigen gelastet hatte, schien weg.

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Fußball ist ein erstaunlicher Sport. Flick hatte am Mittwoch gegen Japan Ilkay Gündogan und Thomas Müller ausgewechselt – und dafür heftige Kritik eingesteckt. Manch ein Experte schimpfte, dass sich der Trainer verwechselt, sogar vercoacht habe. Am Sonntag gegen Spanien wechselte Flick erneut Gündogan und Müller aus – und wurde im Anschluss für sein „gutes Händchen“ gefeiert.

Leroy Sané dürfte gegen Costa Rica in die Startelf rücken

Am Tag nach dem Spanienspiel sitzt weder der eine noch der andere Flick in der digitalen Pressekonferenz des DFB. Der Bundestrainer hat seine Co-Trainer Marcus Sorg und Danny Röhl ins Zoom-Meeting geschickt, um der Fußballnation aufzuzeigen, warum sich das Trainerteam vor der Partie gegen die Iberer entschieden hatte, die Mannschaft durch nur zwei Wechsel auf insgesamt sechs Positionen zu verändern. „Kompaktheit“ nennt Sorg das neue Zauberwort, mit dem er vor allen die Wechsel im Mittelfeldzentrum begründet. Leon Goretzka rotierte gegen Spanien in die Startelf und bildete mit Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan ein „kompaktes“ Dreier-Mittelfeld.

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Während die Spieler den Montag genießen und sich über den Besuch ihrer Frauen freuen dürfen, geht für Flick, Sorg und Röhl am Abend bereits die Vorbereitung auf Costa Rica los. Man brauche einen guten Matchplan, müsse Tore erzwingen, dabei aber nicht die Restverteidigung vergessen, erklärt Röhl und berichtet, dass Leroy Sané seine Knieprobleme endgültig ausgeheilt habe. Der Flügelflitzer, der nach seiner Einwechslung gegen Spanien für frischen Wind sorgte, dürfte gegen Costa Rica ein Startelfkandidat sein. Entschieden wird das aber frühestens am Mittwoch. Der eine und der andere Hansi Flick müssen sich noch einigen.