Doha. Der zweite Spieltag der WM in Katar ist absolviert. Vier Spiele gab es am Montag und Ärger für Sandro Wagner. Unser Liveblog.

  • Nach der Kritik an seinem Kommentar während der ZDF-Übertragung des WM-Spiels Deutschland gegen Spanien hat der Experte Sandro Wagner seine Aussage als unüberlegt und unpassend bezeichnet. Mit Konsequenzen vom Sender muss Wagner nicht rechnen.
  • Deutschlands Nationalmannschaft hat beim 1:1 gegen Spanien eine gute Leistung gezeigt, das Achtelfinale bei der WM in Katar ist weiterhin im Bereich des Möglichen. Die Einwechselspieler Leroy Sané und Torschütze Niclas Füllkrug brachten neuen Schwung und könnte für Costa Rica eine Option für die Startelf sein.
  • Auch dank Bayern-Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting kommt Kamerun im Kampf ums WM-Achtelfinale gegen Serbien noch zu einem wilden 3:3. Allerdings braucht Kamerun zum Abschluss gegen Turnier-Favorit Brasilien einen Sieg, um noch eine Chance auf das Achtelfinale zu haben.
  • Ghana darf nach dem ersten Sieg bei einer Fußball-WM seit 2010 vom Achtelfinale träumen. Das Team von Trainer Otto Addo siegte am Montag in seinem zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea mit 3:2 (2:0). Mohammed Salisu (24. Minute) und Mohammed Kudus (34./68.) trafen im Education Stadion in Al-Rajjan für die Black Stars.

Mit vier Partien geht an diesem Montag der zweite Spieltag bei der Weltmeisterschaft in Katar zu Ende. Den Auftakt machte Kamerun gegen Serbien. Nach einem spektakulären Spiel gab es ein 3:3. Ghana holte anschließend gegen Südkorea den ersten Sieg bei einer WM seit 2010. Im dritten Spiel des Tages bezwang Brasilien tapfer kämpfende Schweizer mit 1:0 (0:0). Am Abend setzte sich Portugal mit 2:0 gegen Uruguay durch und steht als drittes Team im Achtelfinale.

Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar: Alle Infos im Liveblog

Neves sorgt sich um Regenbogen-Flitzer: „Hoffe, dem Jungen passiert nichts“

22:34 Uhr: Portugals Ruben Neves (25) sorgt sich um den WM-Flitzer, der in Katar mit einer Regenbogenflagge auf den Platz gestürmt war und damit ein Zeichen für die Menschenrechte gesetzt hat. „Ich hoffe, dem Jungen passiert nichts. Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt hat sie verstanden“, sagte Neves nach dem 2:0 (0:0) gegen Uruguay.

In der Mixed Zone im Lusail-Stadion auf das Thema angesprochen, wurde Neves von einem Mitarbeiter des Weltverbandes FIFA etwas ins Ohr geflüstert.

Rekordspieler: 19. WM-Einsatz für Cristiano Ronaldo

20:13 Uhr: Cristiano Ronaldo hat am Montag seinen 19. Einsatz bei einer Weltmeisterschaft absolviert. Im zweiten Gruppenspiel gegen Uruguay stand der zurzeit vereinslose Portugiese in der Startelf. Für Ronaldo war es das insgesamt 193. Länderspiel.

Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus führt in der „ewigen“ Rangliste mit 25 WM-Partien. Lionel Messi (21) könnte diesen Rekord jedoch noch bei dieser WM einstellen. - Die internationalen WM-Rekordspieler im Überblick (Top 30):

Bayern-Boss Kahn glaubt an DFB-Auswahl: „Bin total optimistisch“

18:03 Uhr: Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn erkennt bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar einen Aufwärtstrend. „Wenn die Mannschaft so auftritt wie gegen Spanien, dann wird es ganz schwer, sie zu schlagen“, sagte Kahn in einem am Montag veröffentlichten Interview von Sky Sport. Zugleich schränkte der 53-Jährige ein: „Aber wir haben auch schon andere Auftritte gesehen.“ Gerade die Ergebnisse vor der WM „müssen nicht unbedingt so positiv stimmen“, meinte der Vorstandschef des FC Bayern München und ergänzte: „Aber von der Qualität unserer Spieler und wenn sie das auf den Platz bringen, was sie jetzt gegen Spanien über weite Strecken gezeigt haben, dann gehören wir mit den Brasilianern und den Franzosen sicherlich zu den Favoriten.“

Wagner zu seinem „Bademantel“-Spruch: Unpassende Bemerkung

15:01 Uhr: Nach der Kritik an seinem Kommentar während der ZDF-Übertragung des WM-Spiels Deutschland gegen Spanien hat der Experte Sandro Wagner seine Aussage als unüberlegt und unpassend bezeichnet. Der ehemalige Fußball-Profi hatte am Sonntag in der 79. Minute gesagt: „Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ Wagner spielte damit auf die in Katar traditionellen, langen weißen Gewänder, Thaub genannt, an, die viele Männer auch im Stadion tragen.

TV-Experte Sandro Wagner hat sich für seinen Bademantel-Spruch entschuldigt.
TV-Experte Sandro Wagner hat sich für seinen Bademantel-Spruch entschuldigt. © dpa

„Es war ein unüberlegter Spruch mit einer unpassenden Bemerkung, die ich mir hätte sparen können. Wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat - sorry, das war null Komma null meine Absicht“, ließ der 34-Jährige am Montag mitteilen. Wagners Aussage war am Sonntag in den sozialen Medien kritisiert worden. Das ZDF-„Sportstudio“ reagierte in einer Antwort auf einen Tweet zum Thema: „Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen.“

Mit Konsequenzen vom Sender muss Wagner nicht rechnen. Er habe das Spiel an der Seite von Kommentator Oliver Schmidt insgesamt sehr fachkundig begleitet, teilte das ZDF auf Anfrage mit. Am Mittwoch wird Wagner erneut gemeinsam mit Schmidt als Co-Kommentator bei der Partie Polen gegen Argentinien für das Zweite im Einsatz sein.

Klinsmann nach Iran-Aussagen: "Aus dem Kontext gerissen"

12:47 Uhr: Nach der Aufregung um seine Aussagen zur Spielweise des Iran fühlt sich Jürgen Klinsmann missverstanden. „Meine Kommentare zum Spiel Wales gegen Iran waren rein fußballbezogen. Leider wurden sie aus dem fußballerischen Kontext gerissen“, schrieb der ehemalige Fußball-Bundestrainer am Montag auf Twitter. „Ich habe viele iranische Freunde und war immer voller Komplimente für ihre Landsleute, Kultur und Geschichte. Ich wünsche ihnen nur das Beste für das Turnier.“

Jürgen Klibsmann hat seine Aussagen über den Iran relativiert.
Jürgen Klibsmann hat seine Aussagen über den Iran relativiert. © dpa

Der Weltmeister von 1990 hatte in der BBC die angeblich unsaubere Spielweise des Iran beim 2:0 gegen Wales kritisiert. „Es ist Teil ihrer Kultur und wie sie spielen, sie haben den Schiedsrichter perfekt bearbeitet. Die Bank sprang ständig auf und beschwerte sich beim Linienrichter und vierten Offiziellen. Sie liegen einem die ganze Zeit im Ohr“, sagte Klinsmann. „Das ist ihre Kultur. Sie bringen dich dazu, die Konzentration zu verlieren.“

Nach WM-Debüt: Fröhlich rechnet mit weiteren Einsätzen für Siebert

10:28 Uhr: Der deutsche Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich rechnet mit weiteren WM-Einsätzen seines Schützlings Daniel Siebert. „Er hatte das Spiel sicher im Griff und traf angemessene Entscheidungen“, sagte Fröhlich dem SID mit Blick auf die Vorstellung des Berliners bei seinem WM-Debüt am Samstag in der Partie zwischen Australien und Tunesien (1:0): „Er kann, gemeinsam mit seinem Team, sehr stolz auf diesen Auftritt sein und darf zurecht auf weitere Einsätze hoffen.“

Kamerun suspendiert Torhüter Onana

10:10 Uhr: Kameruns Torhüter Andre Onana wird beim zweiten Spiel der Fußball-WM in Katar nicht im Tor seiner Mannschaft stehen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, ist der 26-Jährige von Inter Mailand wenige Stunden vor dem Duell mit Serbien (11.00 Uhr) von seinem Verband aus nicht näher benannten disziplinarischen Gründen suspendiert worden.

Für die „Unzähmbaren Löwen“ wird stattdessen der gebürtige Franzose Devis Epassy (29) auflaufen, der bei Abha Club in Saudi-Arabien spielt. Onana war nach seiner neunmonatigen Sperre wegen Dopings und dem Wechsel von Ajax Amsterdam nach Mailand als Kameruns Stammtorhüter nach Katar gereist und hatte beim Auftakt in Gruppe G gegen die Schweiz (0:1) über 90 Minuten im Tor gestanden.

Nach Regelverstoß vor Spanien-Spiel: Fifa ermittelt gegen DFB

09:45 Uhr: Die FIFA hat nach dem Verstoß des Deutschen Fußball-Bundes gegen die Pressekonferenz-Regeln vor dem WM-Spiel gegen Spanien Ermittlungen aufgenommen. Wie der Weltverband am Montag mitteilte, untersuche die Disziplinarkommission Verstöße gegen Artikel 44 der WM-Regularien sowie mehrere Artikel in den Medien- und Marketingregeln sowie dem für alle 32 WM-Teilnehmer gültigen sogenannten Team-Handbuch.

Konkreter Hintergrund: Bundestrainer Hansi Flick war am Samstagnachmittag allein zur obligatorischen Pressekonferenz vor dem Gruppenspiel im internationalen Medienzentrum von Doha erschienen. Alle Teams sind allerdings verpflichtet, dass sich vor jedem Spiel neben dem Chefcoach auch ein Spieler vor der Weltpresse äußert.

Ärger über Wagner-Kommentar: ZDF will mit Wagner sprechen

08:44 Uhr: Nach Kritik an einem Kommentar von Sandro Wagner während des WM-Spiels Deutschland gegen Spanien will das ZDF sich mit seinem TV-Experten besprechen. Der ehemalige Fußballprofi hatte in der 79. Minute gesagt: „Vorhin habe ich gedacht, die ganze Kurve ist voller Deutschland-Fans. Dann habe ich erst gemerkt, das sind die katarischen Bademäntel.“ Wagner spielte damit auf die in Katar traditionellen, langen weißen Gewänder, Thaub genannt, an, die viele Männer auch im Stadion tragen.

Bei Twitter wurde die Aussage von einigen Nutzern kritisiert. Das ZDF-„Sportstudio“ reagierte in einer Antwort auf einen Tweet zum Thema: „Sandro Wagners Aussage über den Thawb ist leider in einer emotionalen Phase des Spiels passiert. Das darf es nicht. Wir werden das besprechen.“

TV-Experten wünschen sich Füllkrug gegen Costa Rica in der DFB-Startelf

08:30 Uhr: Niclas Füllkrug hat sich spätestens durch sein erstes WM-Tor in Katar nach Ansicht der TV-Experten einen Platz in der deutschen Anfangsformation verdient. „Ich hätte ihm im ersten Spiel schon die Startelf gegeben. Er beweist immer wieder seine Angriffslust und er hat bewiesen, dass es richtig ist, dass er dabei ist“, sagte die frühere Nationalspielerin Tabea Kemme bei Magenta TV. Das dritte Vorrundenspiel in Gruppe E findet am Donnerstag gegen Costa Rica statt. Dabei geht es um den Einzug ins Achtelfinale des Turniers im Golfemirat.

Der 29-jährige Füllkrug sicherte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit seinem wuchtigen Treffer zum 1:1 (0:0) am Sonntagabend gegen Spanien den ersten WM-Punkt. „Der zieht einfach ab, in Bremer Manier. Damit hat er ein gutes Bewerbungsschreiben abgegeben für das nächste Spiel“, sagte Ex-Weltmeister Per Mertesacker im ZDF.

Weitere News zur WM in Katar

Spanische Schützenhilfe? Enrique will "spielen, um zu gewinnen"

07:58 Uhr: Trainer Luis Enrique hat sich hinsichtlich einer spanischen Schützenhilfe für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar zurückhaltend gezeigt. „Wir werden spielen, um zu gewinnen“, betonte er zwar mit Blick auf das letzte Gruppenspiel gegen DFB-Bezwinger Japan. Dass er seine beste Elf aufstellen wird, wollte er allerdings nicht versprechen.

„Egal, welche Spieler ich auswähle - das sind alles gute Spieler“, sagte der Coach (52) und ergänzte an das DFB-Team gewandt: „Ihr müsst daran denken, selbst zu gewinnen - Costa Rica macht es gut. Und wir denken an Japan, das wird schwierig genug.“

Sollte Spanien gegen Japan gewinnen, reicht der deutschen Elf am Donnerstag (20.00 Uhr/ARD und MagentaTV) ein Sieg gegen Costa Rica, um das Achtelfinale zu erreichen. Sollte Japan gegen den Weltmeister von 2010 ein Unentschieden holen, müsste der deutsche Sieg mit zwei Toren Differenz ausfallen.

Spiele im Überblick: Das bringt der Tag bei der WM in Katar

Kamerun - Serbien 3:3

Trotz eines Treffers von Bayern Münchens Torgarant Eric Maxim Choupo-Moting droht Kamerun bei der Fußball-WM das Aus in der Vorrunde. Nach der Auftaktpleite gegen die Schweiz (0:1) kamen die Afrikaner in ihrem zweiten Spiel in Gruppe G nur zu einem 3:3 (1:2) gegen Serbien.

Jean-Charles Castelletto (29.), Vincent Aboubakar (64., nach Videobeweis) und Choupo-Moting (66.) trafen für die Mannschaft von Trainer Rigobert Song, Strahinja Pavlovic (45.+1), Sergej Milinkovic-Savic (45.+3) und Aleksandar Mitrovic (53.) erzielten die Treffer für Serbien im Duell der Verlierer des ersten Spieltags.

Südkorea - Ghana 2:3

Ghana darf nach dem ersten Sieg bei einer Fußball-WM seit 2010 vom Achtelfinale träumen. Das Team von Trainer Otto Addo siegte am Montag in seinem zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea mit 3:2 (2:0). Mohammed Salisu (24. Minute) und Mohammed Kudus (34./68.) trafen im Education Stadion in Al-Rajjan für die Black Stars. Die südkoreanischen Tore vor 43 983 Zuschauern erzielte Gue-Sung Cho (58./61.). Nach Schlusspfiff sah Südkoreas Trainer Paulo Bento die Rote Karte.

Ghana ist damit in Gruppe H mit drei Punkten wieder voll im Rennen. Der viermalige Afrikameister hatte letztmals 2010 die Vorrunde überstanden. Dagegen steht Südkorea bei seiner elften WM-Teilnahme zum neunten Mal vor dem Vorrunden-Aus.

Brasilien - Schweiz 1:0

Topfavorit Brasilien hat bei der Fußball-WM in Katar vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Die Selecao gewann ohne den am Knöchel verletzten Superstar Neymar gegen die Schweiz mit 1:0 (0:0) und ist mit sechs Punkten aus zwei Spielen nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Zum Vorrundenabschluss gegen Kamerun reicht am Freitag bereits ein Punkt zum sicheren Gruppensieg.

Casemiro (83.) traf für die Südamerikaner, die im 17. Gruppenspiel in Folge ungeschlagen blieben. Die Schweiz hat mit drei Punkten dennoch das Weiterkommen in eigener Hand. Ein Sieg gegen Serbien reicht definitiv für das Achtelfinale, mit brasilianischer Schützenhilfe gegen Kamerun würde sogar ein Remis genügen.

Portugal - Uruguay 2:0

Ex-Europameister Portugal hat sich als drittes Team vorzeitig für das Achtelfinale der WM in Katar qualifiziert. Die Mannschaft um Topstar Cristiano Ronaldo bezwang Uruguay mit 2:0 (0:0) und gewann somit auch ihr zweites Gruppenspiel.

Bruno Fernandes (54./90.+3, Handelfmeter) traf im Lusail-Stadion doppelt für die Portugiesen, die zum fünften Mal in der WM-Geschichte die Gruppenphase überstanden. Uruguay dagegen hat weiter nur einen Punkt auf dem Konto und muss am Freitag gegen Ghana gewinnen, um eine Chance auf die K.o.-Runde zu haben.