Magdeburg. Die überaus erfolgreiche Saison der Handballer des SC Magdeburg ist endgültig Geschichte. Nach Übergabe der Schale geht die Party los.

Der bereits vorzeitig als Meister feststehende SC Magdeburg hat das letzte Saisonspiel gewonnen und somit die emotionale Grundlage für die Titelfeierlichkeiten gelegt. Die Mannschaft von Bennet Wiegert, der von der HBL zugleich als „Trainer des Jahres“ geehrt wurde, gewann am Sonntag beim Bundesliga-Saisonfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 37:34 (20:19), ehe Kapitän Christian O'Sullivan um 17.15 Uhr vor 6449 Fans in der ausverkauften GETEC-Arena die Meisterschale in die Höhe reckte. Es ist der insgesamt 31. Titel in der SCM-Vereinsgeschichte.

Handball-Bundesliga: Routinier Hans Lindberg bester Torjäger

Bester SCM-Werfer vor den Augen von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff war einmal mehr Omar Ingi Magnusson, der mit sechs erzielten Treffer sein Torekonto zwar auf 237 schraubte, aber die Torjägerkrone knapp verpasste. Die holte sich Routinier Hans Lindberg von den Füchsen Berlin. Der 40-Jährige kam auf insgesamt 242 Treffer und holte die Trophäe nach 2010 und 2013 zum dritten Mal.

Im offenen Doppeldeckerbus fuhr die Mannschaft anschließend zum Rathaus. Tausende Fans verwandelten den Alten Markt der Stadt vor dem Rathaus in ein grün-rotes Jubelmeer und huldigten ihren Helden mit minutenlangen Wechselgesängen.

Es dauerte, bis das Team für den offiziellen Teil in der Ratsdiele „Ernst Reuter“ ankam. Dort begrüßte Oberbürgermeister Lutz Trümper Spieler und Offizielle. „Vier Minuspunkte sind Beleg einer großen Leistung und der Titel ist verdient, verdient, verdient“, erklärte der Oberbürgermeister. „Sie haben eine große Leistung für die Stadt Magdeburg vollbracht, vielen Dank.“

Nach dem obligatorischen Eintrag ins Goldene Buch betraten Jannick Green (zu PSG) und Magnus Gullerud (nach Kolstad) als Erste den Rathausbalkon und verabschiedeten sich von ihren Fans. „Was wir die letzten zwei Jahre zusammen gemacht haben, werde ich nie vergessen“, rief Gullerud den wartenden Grün-Roten zu und auch Green bedankte sich für „acht wahnsinnige Jahre“ und ergänzte: „Ohne euch wären wir niemals Meister geworden.“

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Abschließend feierten Fans und Mannschaft in der Abendsonne ausgelassen die zweite gesamtdeutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. 2001 hatte der SCM zuletzt den Bundesligatitel geholt, seinerzeit mit dem heutigen Cheftrainer Bennet Wiegert als Spieler unter Bundestrainer Alfred Gislason als SCM-Coach.

Torhüter Jannick Green verabschiedet

Zuvor präsentierte sich der Meister im 60. Pflichtspiel der Saison noch einmal sehr agil. Allerdings erwischte Löwen-Keeper Joel Birlehm (13 Paraden) einen glänzenden Tag. So konnte der SCM in Halbzeit eins höchstens mit zwei Treffern davonziehen. Die Gäste, die immer wieder den Torhüter rausnahmen und mit einem zusätzlichen Angreifer agierten, ließen sich nicht abschütteln. Im Gegenteil: In der 42. Minute zogen die Löwen erstmals mit 27:25 davon. Wiegert nahm sofort eine Auszeit, die Wirkung zeigte. Nach dem 27:27 eilte der Meister auf 32:28 (49.) davon. Danach ließ der SCM nichts mehr anbrennen.

Der zehnmalige DDR-Meister, der im Oktober beim IHF Super Globe gegen den FC Barcelona (33:28) die Club-WM gewann, verabschiedete schon 30 Sekunden vor Abpfiff per Auszeit Torhüter Jannick Green, der nach Paris wechselt, sowie Kreisläufer Magnus Gullerud (Kolstad IL). Auf der Gegenseite wurde Andy Schmid gefeiert, der mit allein 13 Toren ein überragendes letztes Bundesligaspiel machte.