Bologna. Nach dem gerechten 1:1 der deutschen Fußball-Nationelf in Italien war Bundestrainer Hansi Flick nicht zufrieden. Die Stimmen zum Spiel.

Der weiter ungeschlagene Hansi Flick klatschte mit Europameister-Trainer Roberto Mancini ab, Thomas Müller & Co. holten sich kurzen Applaus bei den deutschen Fans ab. Die Fußball-Nationalmannschaft hat ihren ersten Härtetest in der Nations League gegen Europameister Italien zwar nicht verloren - Flicks DFB-Kicker offenbarten beim 1:1 (0:0) im schwülen Bologna aber Schwächen in allen Mannschaftsteilen. Und das sprach der Trainer auch an.

Hansi Flick (Bundestrainer): "Man kann bei diesem Spiel nicht zufrieden sein. Das werden wir analysieren. Die erste Viertelstunde war ganz okay, danach haben wir die Räume nicht mehr gefunden, viele Fehler gemacht, uns den Schneid abkaufen lassen. Es war insgesamt ein ausgeglichenes Spiel. Nach dem 0:1, das ist das Positive, was ich mitnehmen kann, ist die Mannschaft zurückgekommen, hat ausgeglichen und sogar noch auf das 2:1 gespielt. Ich hoffe, dass wir das Spiel gebraucht haben, um etwas reinzukommen und dann gegen England eine andere Intensität zu zeigen."

Flick über das Gegentor: "Das war ein Einwurf für Italien und danach eine ganz normale Spielverlagerung. Da musst du einfach am Mann sein, das darf nicht passieren. Dann sind wir zu weit weg, um die Flanke zu verhindern, und in der Mitte wäre die Möglichkeit gewesen, dass Niklas Süle den Ball klärt."

Flick über das Tor zum 1:1: "Kai Havertz lässt den Ball nicht los, setzt nach - ebenso Jonas Hofmann. Dann ist das Ergebnis, dass wir ein Tor erzielen."

Joshua Kimmich: "Egal ob das Ergebnis nun gerecht ist oder nicht: Für uns ist es zu wenig, wir wollten gewinnen. Wir wussten, dass Italien den einen oder anderen Stammspieler nicht auf dem Platz hatte. Wir haben es aber nicht geschafft, unser Spiel auf den Platz zu bringen, haben nicht so intensiv gespielt wie gewohnt. Vielleicht lag es an der Luftfeuchtigkeit. Wir haben uns mehr vorgenommen."

Kimmich über sein Tor: "Nach dem 1:1 hatte ich noch die Chance zum 2:1. Den kann man machen."

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Thomas Müller: "Wir haben sehr gut angefangen, müssen das 1:0 machen. Italien wurde mutiger, hat Eins-gegen-eins fast über den ganzen Platz gespielt. Uns ist viel zu selten gelungen, da rauszukommen. Übers ganze Spiel hinweg war es auffällig, dass wir in Situationen, wo es nicht sein muss, unkonzentriert waren - im Tennis würde man vom unforced error sprechen. Dadurch sind nicht nur unsere Angriffe verpufft, Italien hat den Ball bekommen und wir haben Körner verbraucht. Unser Anspruch ist es, dominanter, zielstrebiger, mit geringerer Fehlerquote nach vorn zu spielen." (dpa/fs)