Herzogenaurach. In Herzogenaurach sprachen Experten über die schwierige Katar-Frage vor der WM - unter den Zuhörern: alle Spieler des Nationalteams.

Irgendwann wird es Martin Endemann zu viel: „Die Lage in Katar hat sich nicht verbessert“, schimpft er. „Es gibt keine Gewerkschaften, es gibt keine Redefreiheit, gibt keine Pressefreiheit.“ Und der jüngste Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zeige, dass es auch beim Thema Frauenrechte nicht vorwärts gehe im Gastgeberland der kommenden Weltmeisterschaft.

Endemann ist Sprecher der „Football Supporters Europe“, der größten europäischen Vereinigung von Fußballfans. Und an diesem Mittwochmittag sitzt er im Firmensitz von Adidas in Herzogenaurach, um über die Menschenrechtslage in Katar zu diskutieren – und insbesondere über die Situation für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität. Der deutsche Fußballbund hat Interessenvertreter und Katar-Experten eingeladen, es ist ein Teil der Bemühungen, die Nationalspieler vorzubereiten auf all die Diskussionen rund um das Emirat, die schon laufen und noch an Schärfe zunehmen dürften, je näher das Turnier rückt.