Phoenix/Boston. Die Nationalspieler mischen um den Basketball-Titel mit. Über einen Erfolg freut sich auch Dirk Nowitzki ganz besonders.

Edelfan Dirk Nowitzki klatschte nach der Gala in Phoenix auf dem Parkett mit den neuen Helden der Dallas Mavericks strahlend ab. „Was habe ich euch gesagt?“, fragte der frühere Superstar des NBA-Teams die Profis um Nationalspieler Maxi Kleber wieder und wieder, als der Sprung ins Halbfinale feststand. Erstmals seit dem Titelgewinn 2011 ist Dallas wieder so weit gekommen, alles scheint möglich.

Mit einem 123:90-Blowout schalteten die Texaner die Suns im entscheidenden siebten Play-off-Viertelfinale aus, nun geht es gegen die Golden State Warriors. Sollte es mit dem Finale klappen, könnte es sogar ein deutsches Duell geben. Daniel Theis feierte mit den Boston Celtics ein 109:81 über Meister Milwaukee Bucks und steht im Osten ebenfalls nach einem 4:3-Erfolg im Semifinale - es wartet Miami Heat.

Luka Doncic überragt bei Dallas-Sieg

„Es ist einfach unglaublich, ich habe keine Worte“, sagte Mavs-Schlüsselspieler Luka Doncic, der bis zur Pause genauso viele Punkte gesammelt hatte wie die gesamte Mannschaft der Suns (27). Dallas spielte auswärts furios auf und führte frühzeitig klar, Phoenix mit seinen Topstars Devin Booker (11 Punkte) und Chris Paul (10) war schlicht chancenlos.

Nowitzki fieberte in der Halle mit, der Berater des Klubs trug ein blaues Shirt mit Mavericks-Schriftzug und flüsterte Topscorer Doncic (35 Punkte, 10 Rebounds) nach dem Sieg ein paar Worte ins Ohr. „Ich kriege das Lächeln nicht aus dem Gesicht“, sagte der Slowene später: „Wir haben es verdient.“ Abwehrspezialist Kleber (30) spielte gut 21 Minuten, traf seinen einzigen Wurf (von der Dreierlinie), verbuchte vier Rebounds und drei (!) Blocks. Dabei war unter anderem ein besonders spektakulärer gegen Paul.

Seit dem Titelcoup vor elf Jahren hatte Dallas keine Play-off-Serie mehr gewonnen. Jetzt fehlt unter dem neuen Headcoach Jason Kidd, Mitglied der Meistermannschaft, nur ein Schritt zu den Finals. Und der ist möglich. Schließlich hatte Vizemeister Phoenix die Hauptrunde mit der besten Bilanz abgeschlossen.

Celtics schlagen Titelverteidiger Milwaukee Bucks

Einen ähnlich größeren Brocken räumten die Celtics aus dem Weg. Der Rekordchampion fegte Titelverteidiger Milwaukee eindrucksvoll weg, Superstar Giannis Antetokounmpo (25 Punkte, 20 Rebounds) ist in den Play-offs nur noch Zuschauer.

Boston konnte sich vor allem auf Jayson Tatum (23 Punkte) und Grant Williams (27) verlassen. Theis blieb in sechs Minuten ohne Punkt und holte drei Rebounds. „Eine großartige Teamleistung in der gesamten Serie“, schrieb der 30-Jährige bei Instagram. „Lasst uns so weitermachen.“

Nicht zum ersten Mal stehen zwei Deutsche im Halbfinale. 1988 kamen auch Detlef Schrempf und Uwe Blab so weit - mit Dallas. (sid)