Bremen. Die Tabellenführung ist futsch, Werder Bremen ist nun Dritter. Eine Erklärung für das Kiel-Debakel nach dem Galasieg gegen Schalke gab es nicht.

Plötzlich nur noch Dritter: Vergangene Woche war Werder Bremen obenauf. Das fulminante 4:1 gegen den FC Schalke 04 ließ den Aufstieg schon fast greifbar werden. Am jüngsten Freitag folgten dann Ernüchterung und Ratlosigkeit durch das bittere und unnötige 2:3 (2:1) gegen Holstein Kiel. „Wenn wir so spielen, steigen wir natürlich nicht auf“, sagte Werder-Abwehrspieler Marco Friedl.

Auch Werder-Trainer Ole Werner musste sich erst einmal sammeln. „Ich habe keine plausible Erklärung dafür“, sagte Werner auf die Frage, warum sein Team eine komfortable Führung leichtfertig wieder aus der Hand gegeben hatte. „Die Frage, warum es uns nicht gelungen ist, die Aggressivität und Galligkeit aus dem Schalke-Spiel auf den Platz zu bringen, kann man so schnell nicht beantworten.“

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Statt eine Woche nach dem starken 4:1 beim FC Schalke den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg zu machen, müssen die Grün-Weißen wieder um die direkte Rückkehr in die Erste Liga bangen. Auch am Folgetag war nur schwer zu erklären, was sich im Weserstadion abspielte. Vor der Partie herrschte am Osterdeich eine riesige Euphorie, nichts und niemand schien Werder auf dem Weg zum Aufstieg noch stoppen zu können. Und als Niclas Füllkrug die Bremer bereits in der zweiten Minute in Führung gebracht hatte, herrschte endgültig Partystimmung in der ausverkauften Arena. Erst recht, nachdem Marvin Ducksch per Elfmeter 20 Minuten später sogar auf 2:0 erhöhte. „Besser kann es für uns nicht laufen“, sagte Friedl. „Aber dann spielen wir einfach 70 Minuten richtig schlechten Fußball.“

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Und so ist der Druck auf Werder zwei Spieltage vor dem Saisonende noch einmal gewaltig gestiegen. Platz eins hat wieder der FC Schalke 04 übernommen, Rang vier und damit ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit sind nur drei Zähler entfernt. „Fakt ist, dass wir in Aue und gegen Regensburg die maximale Punkteausbeute brauchen, um am Ende unter den ersten Beiden zu sein“, sagte Werner. Eventuell würden aber selbst zwei Siege nur für Platz drei und damit die Relegation reichen. Denn am Samstagabend zog auch noch der SV Darmstadt 98 durch ein 6:0 gegen Erzgebirge Aue an den Norddeutschen vorbei, so dass Werder nur noch den Relegationsplatz drei belegt.

Doch auch wenn sich Werder gegen Kiel einen Blackout leistete und erstmals unter Werner ein Heimspiel verlor, ist der Coach nach wie vor vom Aufstieg überzeugt. „Jetzt müssen wir das erst einmal verdauen. Aber ich glaube, dass wir das Können und dass wir in der Vergangenheit schon oft bewiesen haben, dass wir mit Rückschlägen umgehen können“, sagte Werner. (fs/dpa)