Hamburg. Die Ereignisse bei einem Kreisklasse-Fußballspiel in Hamburg hatten Ende März für Entsetzen gesorgt. Es kam zu brutalen Prügelszenen.

Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) hat zwei Amateur-Kicker aus der Hansestadt lebenslang gesperrt. Die beiden Spieler gehörten zur mittlerweile abgemeldeten zweiten Mannschaft des FC Bergedorf, die Ende März in einem Spiel der Kreisklasse B gegen den TuS Hamburg II für einen gewalttätigen Ausbruch mit mehreren Verletzten gesorgt hatte. Insgesamt sprach das Sportgericht acht Sperren aus. Außer den beiden lebenslang gesperrten Spielern muss ein Fußballer drei Jahre lang, ein weiterer neun Monate lang pausieren. Auch ein Spieler des TuS Hamburg wurde gesperrt.

Beendet ist die Sache indes noch nicht: „Der FC Bergedorf muss noch einen Spieler und einen Zuschauer namentlich benennen, die ebenfalls beteiligt waren“, sagte HFV-Geschäftsführer Carsten Byernetzki, der ausdrücklich das besonnene Verhalten des Schiedsrichters in der eskalierten Situation lobte.

Rudelbildungen, Schubsereien, Jagdszenen und Schlägereien

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Was genau war eigentlich geschehen? Nach einem Foulspiel war es im Kreisligaspiel Ende März zuerst zu Diskussionen und Beleidigungen unter den Spielern gekommen. Nach einer Roten Karte für einen Bergedorfer Spieler „eskalierte die ohnehin aufgeheizte Stimmung daraufhin in für uns nicht vorstellbare Bereiche“, hieß es nach der Partie auf der Internetseite des FC Bergdorf. Wie wahr! Es sei zu Rudelbildungen, Schubsereien, Jagdszenen und Schlägereien gekommen. Bergedorfer Spieler jagten Mitglieder des gegnerischen Teams über den Platz und verprügelten sie.

Dabei wurde selbst dann noch weiter auf diese eingeschlagen und -getreten, als sie schon am Boden lagen. Sechs Spieler des TuS Hamburg wurden verletzt, zwei davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Partie wurde abgebrochen.

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„Es ist hierbei nicht mehr wichtig, ob unsere Spieler provoziert wurden oder wie es zu diesen gewalttätigen Vorfällen gekommen ist“, teilten die Bergedorfer danach mit. „Ein solches Verhalten hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und darf sich nicht wiederholen.“

Der Verein entschuldigte sich bei Spielern, Offiziellen und den mitgereisten Gästen des TuS Hamburg sowie bei dem Schiedsrichter für das Verhalten „unserer ehemaligen Mannschaft“. Der FC Bergedorf 85 hatte als Konsequenz aus diesen Vorfällen seine zweite Mannschaft zurückgezogen. (fs/dpa)

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