Miami. Alexander Zverev muss die nächste Enttäuschung in dieser Tennis-Saison hinnehmen. In Miami schied er schon im Viertelfinale aus.

Alexander Zverev winkte enttäuscht ins Publikum und schlich dann mit nachdenklicher Miene aus dem Hard Rock Stadium: Der Olympiasieger hatte eine große Chance ausgelassen.

Bei dem mit rund 8,6 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatz-Turnier in Florida, das zu den wichtigsten Veranstaltungen auf der ATP-Tour zählt, war Zverev an Position zwei gesetzt. Der amburger unterlag dem Norweger Casper Ruud 3:6, 6:1, 3:6 und verpasste es damit, sich vor dem Beginn der Sandplatzsaison wieder im Rennen um die Spitze der Weltrangliste in Position zu bringen. Stattdessen stehen nach einem insgesamt frustrierendem Frühjahr Fragezeichen hinter Zverevs Verfassung.

Alexander Zverev mit Tape über der Nackenmuskulatur

„Ich glaube, ich habe Sascha schon besser spielen sehen als heute, aber ich habe es ausgenutzt“, sagte Ruud, der eigentlich ein Sandplatzspezialist ist, sich aber letztlich verdient gegen den Weltranglistenvierten durchsetzte. Dabei hatte die deutsche Nummer eins nach den ersten Matches noch das Gefühl entwickelt, wieder den „Rhythmus etwas gefunden“ zu haben.

Gegen starke Konkurrenten reicht es derzeit aber nicht - gegen Ruud könnten dabei auch physische Probleme eine Rolle gespielt haben. Zverev spielte mit Tape über der Nackenmuskulatur und schien sich nicht vollends wohlzufühlen. Doch der Eindruck entstand schon bei den Australian Open, als im Achtelfinale gegen den Kanadier Denis Shapovalov Schluss war.

Ausraster in Acapulco warf Hamburger aus der Bahn

Es folgte immerhin eine Finalteilnahme in Montpellier. Der Ausraster in Acapulco warf Zverev dann aber selbst offenbar stärker aus der Bahn. In Indian Wells setzte es eine Auftaktniederlage und auch mit dem Abschneiden in Miami kann ein Profi mit seinen Ansprüchen nicht glücklich sein.

Im Halbfinale hätte der Weltrangliste-103. Francisco Cerundolo aus Argentinien gewartet und Zverev hätte mit einem Turniersieg Druck ausüben können auf Novak Djokovic (Serbien) und Daniil Medwedew (Russland), die im Ranking vor ihm liegen. Aktuell gilt es für den Sieger der ATP Finals aber erstmal, selbst wieder in titelreife Form zu kommen.

Zverev vor French Open auf der Suche nach der Form

Die nächste Herausforderung wartet ab dem 10. April bei Zverevs „Heimspiel“ in Monaco. Bei dem Masters wird auch Djokovic als ungeimpfter Profi wieder an den Start gehen können. Höhepunkt der Sandplatz-Saison sind die French Open. Das Grand-Slam-Turnier in Paris beginnt am 22. Mai. (sid/dpa)