Berlin. Felix Magath glaubt an sich und an den Klassenerhalt für Hertha BSC. “Mit diesem Kader werden wir die Klasse halten“, sagte er.

Felix Magath, der neue Trainer des krisengeschüttelten Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin, will alle Kräfte mobilisieren, um den Hauptstadtklub in der Bundesliga zu halten: "Es geht hier in den nächsten Wochen um Hertha BSC, nicht um Felix Magath oder Fredi Bobic", sagte der 68-Jährige bei seiner Vorstellung in Berlin.

Seine volle Aufmerksamkeit gelte einzig den restlichen acht Saisonpartien: "Am Ende dieser acht Spiele wollen wir ein oder zwei Plätze höher stehen", so Magath. "Ich war immer einer, der polarisiert hat. Ich werde alles daran setzen, "dass diejenigen Recht haben, die mich als richtige Wahl bezeichnen."

Felix Magath ist überzeugt, Hertha helfen zu können

Der einstige Meistercoach des FC Bayern München und auch des VfL Wolfsburg gestand, dass sein neues Engagement auch für ihn überraschend gekommen sei: "Ich wollte eigentlich nicht mehr in der Bundesliga arbeiten. Aber ich bin Fußballer, ich habe mein Leben lang nichts anderes gemacht. Ich kann nicht anders", sagte Magath.

Er sei jedoch überzeugt, dass er Hertha helfen könne: "Ich habe in meinen Trainerstationen gezeigt, dass ich mich Situationen anpassen kann. Das ist mir in der Bundesliga mit sieben Mannschaften gelungen. Ich glaube, dass ich Hertha in der Bundesliga halten kann."

Mark Fotheringham wird Assistenztrainer von Felix Magath

Magath hält den Berliner Kader für stark genug, um die Klasse zu halten. "Gegen Gladbach war deutlich zu sehen, dass die Spieler sich gegen den drohenden Abstieg wehren", sagte er. Dennoch habe die Mannschaft auf ihn zuletzt einen „etwas unkoordinierten“ Eindruck gemacht.

Vorstellung in Berlin: Der neue Hertha-Trainer Felix Magath (M.), Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic (r.) und  Hertha-Pressesprecher Marcus Max Jung.
Vorstellung in Berlin: Der neue Hertha-Trainer Felix Magath (M.), Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic (r.) und Hertha-Pressesprecher Marcus Max Jung. © dpa

Magath werde die Mannschaft am morgigen Dienstag erstmals treffen, sagte er. "Erst in ein paar Tagen weiß ich, wo ich die Hebel ansetzen werde", sagte er. Das erste Spiel unter Magaths Leitung steht am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim an. Assistenztrainer von Magath wird der Schotte Mark Fotheringham. Der 38-Jährige, der in der Saison 2005/2006 für den SC Freiburg auflief, war 2014 beim FC Fulham als Spieler unter Magath aktiv. Zuletzt arbeitete er als Co-Trainer beim Karlsruher SC und dem FC Ingolstadt.

Fredi Bobic: Wir brauchten Trainer mit klarer, harter Hand

Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic bezeichnete Magath als Fußballtrainer mit viel Erfahrung und Persönlichkeit. "Wir müssen jetzt alles auf 0 stellen. Dazu brauchten wir einen Trainer, der eine klare, harte Hand zeigt und Disziplin bei den Spielern einfordert. Dafür steht Felix Magath. Gemeinsam werden wir diesen Ritt bestreiten."

Magath verteidigte sich gegen den Vorwurf des "Schleifers", der Wert auf das klassische Konditionstraining lege und von den Spielern eiserne Disizplin fordere. "Ich habe immer dazu gestanden: Körperliche Fitness ist Voraussetzung, um erfolgreich zu sein", sagte Magath. "Ich hatte immer die wenigsten Verletzungsprobleme und wenige Spieler, die ausgefallen sind. Deswegen bin ich zufrieden mit dem, was ich gemacht habe", sagte er.

Magath: "Disziplin gehört zum Mannschaftssport"

Die Spieler müssten jedoch begreifen, dass Disziplin zum Mannschaftssport gehört, fügte Magath an. "Wer sich bemüht, der hat bei mir alle Trümpfe in der Hand. Nicht ich, sondern der Spieler entscheidet, ob und wie er spielt. Ich helfe ihm nur dabei."

Magath kehrt nach gut neun Jahren als Trainer in die Bundesliga zurück. Nach Pal Dardai und Tayfun Korkut ist er der dritte Hertha-Coach in dieser Saison und der siebte seit 2019. Der 68-Jährige hatte bis 2012 den VfL Wolfsburg trainiert. Zuvor war er bei sieben weiteren Bundesliga-Klubs aktiv, von 2009 bis 2011 auch Cheftrainer bei Schalke 04. Mit dem FC Bayern und Wolfsburg wurde er deutscher Meister. Den VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt rettete er einst vor dem Abstieg.