Berlin. Hertha BSC zählt zu den finanzstärksten Klubs der Bundesliga. Trotzdem erhielt der Verein millionenschwere Corona-Hilfen vom Bund.

Wie der Kicker berichtete, hat Fußball-Bundesligist Hertha BSC Corona-Hilfen des Bundes in Höhe von sieben Millionen Euro erhalten. „Entgegen unser aller Hoffnung hält uns die Pandemie immer noch in Atem und hat große wirtschaftliche Auswirkungen vor allem im Bereich der Zuschauereinnahmen. Wir haben daher Überbrückungshilfe III aus dem Corona-Förderprogramm des Bundes beantragt, bewilligt und ausgezahlt bekommen“, sagte Herthas Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller dem „Kicker“ am Donnerstag. Der Verein bestätigte das.

Aus bilanztechnischen Gründen seien die Bundesgelder bereits im zweiten Halbjahr 2021 verbucht worden. Sie tauchen auf im von der Nürnberger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mazars veröffentlichten Finanzbericht der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von rund 7,9 Millionen seien maßgeblich durch die Bundeszahlung angestiegen, heißt es darin.

Investor Lars Windhorst hat 375 Millionen Euro investiert

Die Bundesligavereine mussten in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Pandemie auf einen Großteil der Ticket-Einnnahmen verzichten. In Hertha BSC wurde in den letzten Jahren viel Geld gesteckt. Die Tennor-Gruppe um Investor Lars Windhorst hat seit dem Einstieg im Sommer 2019 insgesamt 375 Millionen Euro investiert.

Die Zahlung von Corona-Hilfen an Bundesligavereine sorgte schon im vergangenen Jahr für eine Debatte. Der Geschäftsführer des Zweitligisten Erzgebirge Aue, Michael Voigt, hatte damals darauf verwiesen, dass Profivereine wie Wirtschaftsunternehmen zu betrachten seien. Die 36 Profiklubs hätten in der vergangenen Saison 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben entrichtet. Die Geschäftsführung einer GmbH sei grundsätzlich verpflichtet, gesetzlich zulässige Möglichkeiten zu prüfen und gegebenenfalls auszuschöpfen, hatte Tim Schumacher, Finanzgeschäftsführer des VfL Wolfsburg, ergänzt. (fs/dpa)