Berlin. Die früheren DFB-Präsidenten Fritz Keller, Reinhard Grindel und Theo Zwanziger fordern einen „echten Neuanfang“ - ohne Rainer Koch.

„Beenden Sie das System Koch“, schreiben Fritz Keller (64), Reinhard Grindel (60) und Theo Zwanziger (76) in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Erklärung an die Delegierten des DFB-Bundestags an diesem Freitag. Der langjährige DFB-Funktionär Koch (63) steht für die Position eines Vizepräsidenten zur Wahl.

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„Mit der EURO 2024, der DFB-Akademie und dem Masterplan Amateurfußball gibt es großartige Projekte, die essentiell sind für die Zukunft des Fußballs in Deutschland. Sie können darüber hinaus für ein besseres Ansehen des DFB sorgen“, schreibt das Trio. „Dazu brauchen wir aber einen Wandel der Verbandskultur. Machtspiele, Intrigen und Indiskretionen müssen der Vergangenheit angehören.“

Neuendorf und Peters stellen sich zur Präsidentenwahl

Für das Präsidentenamt zur Wahl stehen am Freitag in Bonn Bernd Neuendorf (60) als Kandidat des einflussreichen Amateurlagers sowie Peter Peters (59), der vom Profifußball unterstützt wird. Der „Kicker“ berichtete am Sonntagabend von einem Treffen von Peters, Keller, Grindel und Zwanziger in Frankfurt/Main.

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Keller (Amtszeit 2019-2021), Grindel (2016-2019) und Zwanziger (2004-2012) mussten von ihren Ämtern zurücktreten - Keller nicht zuletzt wegen eines Disputs mit Koch. Keller hatte Koch während einer DFB-Sitzung mit dem Namen eines Nazi-Richters angesprochen. Auch Zwanziger und Grindel kritisierten Koch deutlich. Dieser hatte die Vorwürfe gegen seine Person immer wieder zurückgewiesen. Zuletzt, auch als Peters Koch kritisierte, ließ Koch mitteilen, sich „an ins Persönliche gehenden Debatten“ nicht zu beteiligen.

Ex-Präsidenten sehen Integrität des DFB beschädigt

„Mit den Intrigen gegen Personen ist auch immer wieder in Kauf genommen worden, dass gleichzeitig die Integrität des DFB beschädigt wurde. Das muss ein Ende haben“, sagte Grindel. Keller äußerte: „Meine Erfahrung ist: Koch ist ein Spaltpilz, er lebt von der Intrige. Sein System ist das des Beschwörens von falschen Feindbildern, des Druckausübens. Ich bin sicher, die Delegierten wissen aus eigener Erfahrung, wovon ich rede.“ (dpa)