Essen. In Russland sollen in diesem Jahr die Volleyball-WM und die Kurzbahn-WM der Schwimmer stattfinden. Die Verbände sind alarmiert.

Einer der stärksten Gegner wartet gleich in der Gruppenphase: Im August trifft die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) auf Olympiasieger Frankreich. Es geht um den Einzug in die K.o.-Runde bei der Weltmeisterschaft.

Doch das Turnier ist bereits jetzt, ein halbes Jahr vor dem ersten Aufschlag umstritten: Es soll vom 26 August bis 11. September in zehn russischen Städten ausgespielt werden. „Während die FIVB daran glaubt, dass Sport immer von der Politik getrennt werden muss, beobachten wir genau die Situation, um die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmer bei unseren Veranstaltungen sicherzustellen, was unsere oberste Priorität ist“, teilte der Volleyball-Weltverband FIVB auf Anfrage der Funke Mediengruppe mit. Man sei im Austausch mit dem Russischen Volleyball-Verband und dem Organisationskomitee.

Champions-League-Finale soll in St. Petersburg stattfinden

Der Russland-Ukraine-Konflikt könnte aber auch weitere Sportarten beeinflussen. So finden in diesem Jahr noch die Kurzbahn-WM und Junioren-WM der Schwimmer in Kasan/Russland statt. Die Formel 1 gastiert im September wieder in Sotschi. Das Champions-League-Finale im Fußball soll am 28. Mai in St. Petersburg stattfinden. „Die Uefa beobachtet die Situation ständig und genau. Zurzeit gibt es keine Pläne, den Austragungsort zu ändern“, teilte der Fußball-Kontinentalverband am Dienstag mit.

Handballverband setzt Spiele in der Ukraine aus

Erste Konsequenzen hat bereits die Europäische Handball-Föderation (EHF) gezogen. Wegen der eskalierenden Situation im Ukraine-Konflikt in den kommenden vier Wochen keine internationalen Spiele in dem osteuropäischen Land ausrichten. „Die EHF ist stets bestrebt, die Integrität ihrer Wettbewerbe zu wahren“, sagte Verbands-Präsident Michael Wiederer am Dienstag. „Gleichzeitig hat die Sicherheit von Mannschaften, Spielern und Offiziellen höchste Priorität.“ Aus diesem Grund sieht die EHF keine Möglichkeit, derzeit in der Ukraine zu spielen. (fs mit dpa/sid)