Zhangjiakou. Diesmal reicht es nicht. Beim zweiten Olympia-Rennen schaffen es die deutschen Kombinierer nicht auf das Podest. Faißt wird Vierter.

Die deutschen Nordischen Kombinierer haben die erhoffte nächste Medaille bei den Olympischen Winterspielen in China ganz knapp verpasst. Manuel Faißt belegte am Dienstag als bester Sportler aus der Mannschaft von Bundestrainer Hermann Weinbuch nach einem packenden Schlussspurt den vierten Platz. Gold nach einem Sprung von der Großschanze und einem Skilanglaufrennen über zehn Kilometer gewann der Norweger Joergen Graabak. Der als Führender gestartete Topfavorit Jarl Magnus Riiber, der gerade erst eine Corona-Quarantäne überstanden hatte, verlief sich zu Beginn des Rennens. Er bog falsch ab und verlor dadurch viel Zeit. Am Ende wurde er Achter.

Rennen bei schneidender Kälte

Silber sicherte sich bei eisiger Kälte mit Temperaturen um die minus 20 Grad in Zhangjiakou Jens Luraas Oftebro aus Norwegen vor dem Japaner Akito Watabe. Zum Auftakt hatte Vinzenz Geiger Gold im Normalschanzen-Wettkampf gewonnen. Diesmal wurde der Oberstdorfer Siebter. Drittbester Deutscher war Julian Schmid auf Rang zehn. Johannes Rydzek lief abgeschlagen als 28. ins Ziel. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte er Gold in dem Wettbewerb gewonnen.

Die Probleme fingen beim Springen an

Schon beim Skispringen von der Großschanze hatte es sich angedeutet, dass es mit der Medaille für die Deutschen schwer werden würde. Die schnellsten deutschen Läufer sprangen nicht weit genug und gingen mit großen Rückständen ins Rennen. "Eigentlich ist der Abstand zu groß, dass wir da noch etwas erreichen können", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. "Die besten Aussichten hat eigentlich der Manuel Faißt, dass er da um eine Medaille noch kämpfen kann."

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Und der Coach behielt recht. Faißt war erst kurzfristig für Teamkollege Terence Weber ins Team gerückt, der lange in Hotel-Isolation festsaß. Der 29-Jährige zeigte ein sehr beherztes Rennen. Zu Bronze fehlten am Ende nur 2,7 Sekunden.

Frenzel hofft jetzt auf den Teamwettbewerb

Weber durfte erst am Tag des Wettkampfes die Quarantäne verlassen. Er und Eric Frenzel, der bereits tags zuvor aus der Isolation gekommen war, fieberten mit ihren Kollegen mit. Beide waren bei der Einreise positiv auf das Coronavirus getestet worden.

"Es war einfach sehr schön, gestern alle wiederzusehen und dieses Freiheitsgefühl wieder genießen zu können", sagte der 33 Jahre alte Frenzel am Dienstagmorgen und freute sich auf seinen Besuch im Langlaufstadion. Er wollte endlich das "olympische Feeling, was ich einige Tage sehr vermisst habe, spüren". Der dreimalige Olympiasieger darf anders als der bereits für die Restdauer der Spiele aus dem Team genommene Weber noch auf einen Einsatz im Mannschaftswettkampf am Donnerstag hoffen. "Die Gesundheitschecks waren gut", sagte er auf einer Pressekonferenz des deutschen Teams. "Die Ärzte haben das "Go" gegeben, mich zu belasten."

Trotz Platz vier wieder Favorit

Vor vier Jahren bei den Winterspielen in Pyeongchang war Frenzel teil einer sehr dominanten deutschen Mannschaft gewesen. Die Kombinierer des Deutschen Skiverbands (DSV) hatten im Einzel von der Großschanze alle drei Medaillen abgeräumt. Damals hatte Rydzek vor Fabian Rießle und Frenzel gesiegt. Anschließend hatten die drei gemeinsam mit Geiger Gold im Team gewonnen. Auch in diesem Jahr zählt die Mannschaft von Bundestrainer Hermann Weinbuch zu den Favoriten im olympischen Abschlusswettbewerb der Kombinierer. Daran ändert auch die verpasste Medaille im Großschanzen-Einzel nichts. (dpa)