Zhangjiakou. Olympia startet zunächst ohne Eric Frenzel. Der Nordische Kombinierer steckt in Quarantäne. Team Deutschland erhebt Anklage.

Es ist davon auszugehen, dass er in den 17 Karrierejahren des Nordischen Kombinierers Eric Frenzel den Rekordweltmeister auch schon mal in schlechten Momenten erlebt hat. Wenn es sportlich nicht läuft, wenn eine Verletzung den Wettkampf verhindert. So wie Stefan Pecher, Teamarzt des Deutschen Ski-Verbandes, am Samstagmorgen am Fuße der beeindrucken Skisprungschanze in Zhangjiakou von seiner digitalen Unterredung tags zuvor mit dem 33 Jahre alten Ausnahmesportler berichtet, liegt der Verdacht nahe, dass auch nach so langer gemeinsamer Arbeit noch unbekannte Szenarien auftreten können. „Ich habe ihn mental in so einer Situation noch nie gesehen“, sagte Pecher über Frenzel, der nach zwei positiven Corona-Tests bei der Einreise zu den Olympischen Winterspielen in Peking ins Quarantäne-Hotel musste und damit seinen Gold-Coup von Pyeongchang 2018 im Einzel am Mittwoch nicht wiederholen kann. „Er war mental wirklich am Ende.

Frenzel ist nicht der einzige deutsche Kombinierer, der diesen Albtraumstart erlebt: Auch Teamkollege Terence Weber (25) war am vergangenen Donnerstag bei der Ankunft am Flughafen Peking aus der Reihe gefischt worden mit einem positiven PCR-Testergebnis. Beide können am Mittwoch nicht von der Normalschanze starten. „Für den Wettkampf kann ich sie nicht freigeben, da muss ich sie schützen“, so Pecher. Bundestrainer Hermann Weinbuch hat schweren Herzens, aber aus Vernunft bereits sein Einverständnis gegeben. Dabei gehe es laut Pecherum „medizinische Geschichten und die Sicherheit der Athleten“. Ein Start bei den weiteren Wettbewerben am 15. und 17. Februar sei aber wahrscheinlich.