Chemnitz. Der Ost-Fußball trauert um eine weitere Fußball-Legende. Nur wenige Tage nach Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner ist Gerd Schädlich gestorben.

Um seine Erfolge als Spieler, vor allem als Trainer hat Gerd Schädlich nie viel Aufheben gemacht. Er war der stille Macher, der „Grand Senior“ der DDR-Fußball-Trainer-Gilde. Nach langer Krankheit, von der auch kaum jemand wusste, ist der gebürtige Rodewischer in der Nacht zum Samstag im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilte sein Stammverein Chemnitzer FC am Samstag mit, nachdem Schädlichs Familie den Club informiert hatte. Schädlich hinterlässt Ehefrau und Tochter.

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„Es ist unfassbar traurig und so schwer, derzeit Worte zu finden oder die Tragweite für uns zu erfassen. Gerd Schädlich war eine Konstante, ein Mensch und Arbeiter, der still und immer ohne Aufsehen um seine Person für den Verein da war und dessen Erfolg über alles stellte“, sagte der CFC-Vorstandsvorsitzende Romy Polster und betonte: „Mit seiner ruhigen und fast schon väterlichen Ausstrahlung fühlte man sich in seiner Gegenwart stets wertgeschätzt, geachtet und unterstützt. Mit dem heutigen Tag haben wir einen ganz großen Fußballer, Menschen und Freund verloren.“

Gerd Schädlich beendete Fußballer-Karriere mit 25 Jahren

Zwischen 1972 und 1976 bestritt Schädlich 32 Pflichtspiele für den CFC-Vorgänger FC Karl-Marx-Stadt, auch in der DDR-Oberliga. Eine langwierige Verletzung zwang ihn viel zu früh, mit nur 25 Jahren, seine aktive Laufbahn zu beenden.

Der Sport ließ ihn nicht los. Er wurde Diplomsportlehrer und arbeitete in diesem Beruf an einer kommunalen Berufsschule in Karl-Marx-Stadt und später für den Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR. 1985 begann dann seine zweite Fußball-Karriere als Trainer, zunächst in der 2. Mannschaft des FCK. Danach ging es zu Aktivist Schwarze Pumpe (1986-1987), zur BSG Aufbau dkk Krumhermersdorf, die er in die zweithöchste DDR-Liga führte (1987-1990). Nach der Wende trainierte er den FC Stahl Riesa (1990-1991), den FSV Zwickau (1991-1996), den FC Sachsen Leipzig (1997-1998) und den FSV Hoyerswerda (1998-1999), ehe es ihn zum FC Erzgebirge Aue verschlug.

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Dieses Engagement sollte neben dem in Zwickau zu den erfolgreichsten in der Trainer-Laufbahn des Gerd Schädlich werden. Beide Clubs führte der Mann, der mit wenig Mitteln viel erreichte, in die 2. Bundesliga. Und er hielt mit beiden Vereinen die Klasse. Als Aue am letzten Spieltag vor der Winterpause 2007 gegen 1860 München eine 0:5-Niederlage kassierte, trat Schädlich zurück und damit auch von der für ihn großen Fußball-Bühne.

Noch einmal heuerte er 2008 beim Chemnitzer FC an, führte das Team in die 3. Liga. Doch auch bei seinem Stammverein machte er von sich aus Schluss, als 2013 die Ergebnisse nicht mehr stimmten. Von 2014 bis 2017 war er noch als Chefscout für den Halleschen FC unterwegs, dann zog er sich mit Erreichen des Rentenalters aus dem Fußball-Geschäft zurück. (dpa)