Melbourne. Nach Stefanos Tsitsipas hat auch Daniil Medvedev das Halbfinale der Australian Open erreicht. Der Russe gewann nach eine Zwei-Satz-Rückstand.

Matchball abgewehrt und Titelchancen gewahrt: Turnierfavorit Daniil Medvedev hat mit starken Nerven ein drohendes Viertelfinal-Aus bei den Australian Open gerade noch abgewendet. Der 25 Jahre alte US-Open-Sieger aus Russland schlug den furios aufspielenden Felix Auger-Aliassime am Mittwoch 6:7 (4:7), 3:6, 7:6 (7:2), 7:5, 6:4 und zog zum zweiten Mal nacheinander ins Halbfinale von Melbourne ein.

Der Vorjahresfinalist hatte größte Mühe mit dem 21-jährigen Kanadier, der nur knapp die Revanche für die Halbfinalniederlage im vergangenen September in New York verpasste. Medvedev trifft nun auf den griechischen Topspieler Stefanos Tsitsipas, der nach einem beeindruckenden Auftritt und einem überraschend deutlichen 6:3, 6:4, 6:2 gegen den hochtalentierten Südtiroler Jannik Sinner (20) zum dritten Mal die Runde der letzten Vier Down Under erreichte.

Auch noch im Titelrennen sind der 20-malige Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal aus Spanien und der italienische Wimbledonfinalist Matteo Berrettini, die das zweite Halbfinale am Freitag bestreiten.

Auger-Aliassime lieferte Medvedev einen großen Kampf und erspielte sich im vierten Satz einen Matchball. Doch Medwedew zeigte unter Druck sein bestes Tennis und verdiente sich das Duell gegen Tsitsipas. Der 23 Jahre alte French-Open-Finalist hatte sich zuvor nach seinem Erfolg selbstbewusst gezeigt. „Auch wenn ich jetzt im Halbfinale bin - das ist erst der Anfang“, sagte Tsitsipas.

Tsitsipas zeigte einen starken Auftritt

Der griechische Topspieler steht nach einem beeindruckenden Auftritt zum dritten Mal im Halbfinale der Australian Open. Der Weltranglistenvierte siegte am Mittwoch überraschend deutlich 6:3, 6:4, 6:2 gegen den hochtalentierten Südtiroler Jannik Sinner (20) und bekommt es im Kampf ums Endspiel am Freitag mit Topfavorit Daniil Medwedew (Russland) oder dem Kanadier Felix Auger-Aliassime zu tun.

„Ich habe versucht, mich auf meine besten Schläge zu konzentrieren. Das hat sich besser ausgezahlt, als ich gedacht hatte“, sagte Tsitsipas, der sich noch zu Jahresbeginn mit Ellbogenproblemen herumgeschlagen hatte, nach seinem Sieg in 2:06 Stunden: „Beständigkeit ist der Schlüssel. Auch wenn ich jetzt im Halbfinale bin - das ist erst der Anfang.“

Tsitsipas konnte noch nie das Finale der Australian Open erreichen

Tsitsipas hatte bereits 2019 (gegen Rafael Nadal) und im vergangenen Jahr (gegen Medwedew) das Halbfinale in Melbourne erreicht, beide Male aber verloren. Sein bislang bestes Grand-Slam-Ergebnis erreichte der 23-Jährige in der zurückliegenden Saison, als er im Finale der French Open trotz 2:0-Satzführung gegen Novak Djokovic verlor.

Auch interessant

Im Viertelfinale gegen den keinesfalls schwachen Sinner, Nummer zehn der Welt, zeigte Tsitsipas von Anfang bis Ende eine hochkonzentrierte Leistung. Der Grieche war der druckvollere Spieler, schlug stark auf und war eiskalt bei seinen Breakchancen (4/4 genutzt). Auch eine Pause im zweiten Satz, als das Dach der Rod Laver Arena wegen Regens geschlossen werden musste, brachte ihn nicht aus dem Rhythmus.

Insgesamt steht Tsitsipas zum fünften Mal im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Den zweiten Finalplatz in Melbourne spielen am Freitag der spanische Major-Rekordsieger Rafael Nadal und Wimbledonfinalist Matteo Berrettini (Italien) aus. (sid)