Abu Dhabi. Schwimmer Florian Wellbrock beschließt ein erfolgreiches Jahr mit einem Weltrekord und holt bei der WM in Abu Dhabi Gold.

Florian Wellbrock schwang sich auf die Trennleine zwischen den Bahnen, riss beide Arme nach oben und schaute triumphierend durch die Schwimmhalle. Der Olympiasieger hat sein unvergessliches Sportjahr mit einer weiteren Goldmedaille und einem Weltrekord beendet. Ausnahmeschwimmer Wellbrock schlug am Dienstag bei der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi über 1500 Meter Freistil nach 14:06,88 Minuten an und war damit 1,18 Sekunden schneller als der Italiener Gregorio Paltrinieri bei seiner Weltbestmarke im Jahr 2015. Wellbrock setzte sich souverän vor dem Tunesier Ahmed Hafnaoui und Michailo Romantschuk aus der Ukraine durch.

Der 24-Jährige sorgte für den starken Abschluss einer WM, die für die deutschen Schwimmer ansonsten nicht so viel Anlass zur Freude bot. Vor dem gebürtigen Bremer, der auch beim Weltcup-Finale im Freiwasser gesiegt hatte, hatte sich aus dem Nationalteam nur Rückenschwimmer Christian Diener über Medaillenglanz auf der 25-Meter-Bahn freuen dürfen.

WM-Sieg für Wellbrock mit deutlichem Vorsprung

Angeführt von Wellbrock setzte sich auf der längsten Beckendistanz schon früh eine Vierergruppe der Favoriten ab. Das Quartett, zu dem neben dem Deutschen vom SC Magdeburg Paltrinieri, Romantschuk sowie Hafnaoui zählten, machte seinen Konkurrenten von Beginn an klar, dass es für sie an diesem Tag nichts zu holen gibt.

Nach etwa der Hälfte des Rennens konnte Paltrinieri das hohe Tempo nicht mehr mitgehen. Aus der übriggebliebenen Dreiergruppe setzte sich Wellbrock etwa 500 Meter vor dem Ende ab und schwamm souverän zum Sieg. Sein Vorsprung auf Silber betrug letztendlich mehr als vier Sekunden.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte Wellbrock über 1500 Meter im Becken die Bronzemedaille gewonnen und über zehn Kilometer im Freiwasser gesiegt. Für ihn stehen nun erst einmal gemütliche Weihnachtstage bei seinen Eltern an, auf die er sich sehr freut. Im neuen Jahr warten dann bei der Weltmeisterschaft im japanischen Fukuoka im Mai und bei der Europameisterschaft in Rom im August die nächsten Herausforderungen und Titelchancen. (dpa)