München. Der Fußballprofi von Bayern München, Joshua Kimmich, will sich nun doch gegen Covid impfen lassen, wie er in einem ZDF-Interview erklärte.

Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Der Profi des FC Bayern München sagte dem ZDF in einem Interview: „Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen.“ Zunächst wird der 26-Jährige allerdings als "genesen" gelten. Eine Impfung kann laut Robert-Koch-Institut in der Regel 6 Monate nach der Erkrankung erfolgen, frühestens jedoch 4 Wochen nach dem Ende der Covid-19-Symptome.

In dem Interview in der „sportstudio reportage“ saß Kimmich in schwarzem T-Shirt und sprach ruhig sein Bedauern aus, dass er sich nicht früher zu diesem Schritt entschlossen habe. "Besser wäre es gewesen, mich früher impfen zu lassen!" Der Nationalspieler hatte sich mit Covid infiziert und muss sein Comeback aufs nächste Jahr verschieben – Lungenprobleme nach seiner Corona-Infektion wurden als Grund dafür angeben. Der Münchener war Gegenstand vieler kontrovers geführter Diskussionen.

"Ich hatte Glück, dass mein Krankheitsverlauf relativ mild war. Ich konnte aber nichts schmecken und auch nichts riechen", berichtete Kimmich. Als er erfahren habe, dass sein Corona-Test positiv ausfiel, "war das nicht schön. Ich habe auf einen milden Verlauf und keine Folgeschäden gehofft." Seinen Entschluss, sich doch impfen zu lassen, hatte er aber schon vorher gefasst. "Ich habe gemerkt, dass man in der 4. Welle nicht beeinflussen kann, ob man dem Virus begegnet oder nicht, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Tests. Ich hatte dann schon einen Impftermin ausgemacht, doch dann kam aber der positive Test."

In diesem Jahr nicht mehr auf dem Platz

Trainieren wird Kimmich erst einmal nicht. Der FC Bayern hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass Kimmich „aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge“ in diesem Jahr nicht mehr für den Tabellenführer in der Bundesliga auflaufen könne. Unter einer leichten Infiltration der Lunge verstehen Intensivmediziner, dass die Bronchien oder die Lungenbläschen von dem Virus betroffen seien, aber die Einschränkungen der Lungenfunktion eher geringer ausfallen.

Seinen bislang letzten Einsatz absolvierte der 26-Jährige beim 2:1 gegen den SC Freiburg am 6. November. Danach musste Kimmich erst als ungeimpfte Kontaktperson von Teamkollege Niklas Süle in Quarantäne. Im Anschluss infizierte er sich selbst mit dem Coronavirus. So verpasste der 64-malige Nationalspieler auch die abschließenden WM-Qualifikationsspiele im November. "Ich habe schon ein schlechtes Gewissen der Mannschaft und der Familie gegenüber", sagte Kimmich.

Bayern-Trainer Nagelsmann ist zuversichtlich

Die Kritik an seiner Person sah er aber phasenweise als "überzogen" an, weil "mir kein Fehler zugestanden wurde. Ich bin kein Impfgegner und distanziere mich von Querdenkern." Dass allerdings von einigen Medienschaffenden versucht wurde, "meine Eltern vor die Kamera zu bekommen und Journalisten auf der Beerdigung meines Opas auftauchten – da wurden Grenzen überschritten." (fs)