Wolverhampton. Die 27-jährige Britin Fallon Sherrock begeistert beim Grand Slam of Darts die Massen. Im Viertelfinale wartet ein besonderer Gegner.

Fallon Sherrock schlug die Hände vors Gesicht, schüttelte ungläubig den Kopf, dann packte sie lächelnd ihre Pfeile weg. „Ich weiß nicht, wie ich das mache“, sagte die englische Dartskönigin, nachdem sie beim Grand Slam den nächsten Meilenstein erreicht hatte.

Sherrock zog in Wolverhampton als erste Frau im Live-TV bei einem Event des Weltverbandes PDC ins Viertelfinale ein - und ihr Märchen könnte noch weitergehen. Im Viertelfinale trifft sie allerdings am Samstag auf den früheren Weltmeister Peter Wright aus Schottland, gegen den Sherrock in der Gruppenphase 1:5 verloren hatte.

Sherrock spielte gegen Suljovic eiskalt ihre Qualitäten aus

Die 27-Jährige war von ihrem nächsten Erfolg auf der großen Dartsbühne schwer bewegt, im Achtelfinalduell mit dem Österreicher Mensur Suljovic hatte sie dagegen zuvor kaum eine Gefühlsregung gezeigt. Eiskalt spielte Sherrock ihre Qualitäten aus und gewann trotz 0:2-Rückstands mit 10:5. Suljovic, vor zwei Jahren bei der WM in der zweiten Runde bereits an der Britin gescheitert, war chancenlos. „Es war nicht das großartigste Spiel, aber das ist mir egal" sagte sie im TV-Interview. "Ich nehme diesen Sieg mit. Ich bin so stolz auf mich, ich bin glücklich.“

In der Dartswelt ist Sherrock mit ihrem pinken Shirt und den wasserstoffblonden Haaren längst mehr als ein Farbtupfer. Die „Queen of the Palace“, wie sie seit ihren starken WM-Auftritten genannt wird, kann mittlerweile mit den Besten der Besten mithalten. Und das ist ihr fast ein wenig unheimlich.

Ex-Weltmeister
Ex-Weltmeister "Snakebite" Peter Wright (l.) bekommt es im Viertelfinale mit Publikumsliebling Fallon Sherrock zu tun. In der Vorrunde gewann er klar mit 5:1. © Firo

Ex-Weltmeister "Snakebite" Peter Wright ist gewarnt

„Ich stehe in einem Major unter den letzten acht. Wie unglaublich ist das?“, fragte Sherrock, „ich bin wirklich stolz auf mich. Ich wusste, dass ich es schaffen kann. Ich freue mich wirklich darauf, gegen Peter zu spielen“, sagte sie: „Hoffentlich kann ich die Doppel treffen, die ich letztes Mal gegen ihn verpasst habe, dann wird es ein engeres Spiel.“

„Snakebite“ Wright ist gewarnt. Sherrock hatte unter der Woche beim 5:0 gegen Mike de Decker aus Belgien mit einem Schnitt von 101,55 Punkten pro Aufnahme den Frauen-Rekord von Lisa Ashton (100,3) geknackt. Den Deutschen Gabriel Clemens schlug sie 5:3, dabei checkte Sherrock 170 Punkte und schaffte damit das höchstmögliche Finish zum Match. (dpa/sid)